Die SD-Abschaltung in Deutschland und Österreich nähert sich in großen Schritten. Dabei stellen wir immer wieder fest, dass es Plattformen gibt, bei denen diese Änderungen bislang unzureichend beachtet wurden. Peinlich nur, wenn es einen Betreiber betrifft, der auch für die SD-Abschaltung verantwortlich zeichnet. So geschehen in Österreich.
Wie ist die Vorgeschichte?
Am 7. Januar 2025 schaltet nicht nur die ARD ihre SD-Kanäle auf Astra 19,2 Grad Ost ab, sondern auch der österreichische ORF. Seine Programme werden über Transponder ausgestrahlt, die von der ORS angemietet wurden. In diesem Zusammenhang wird auch ein Satellitentransponder frei gemacht. ORS steht für „Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG“. Sie ist ein Serviceunternehmen für Rundfunkübertragung und der mit Abstand größte Sendernetzbetreiber in Österreich. Die ORS betreut an die 1.800 Sendeanlagen in Österreich. Sie zeichnet für die Verbreitung von Programmen auf UK, DAB+, DVB-T2, Streaming und Satellit verantwortlich. Die ORS gehört zu 60 Prozent dem ORF.
Die österreichischen Fernsehprogramme werden im Lande von der simpliTV-Plattform vermarktet. Und zwar über Satellit, DVB-T2 und über Streaming. simpliTV wiederum wird von simpli services GmbH & Co KG veranstaltet, das ein Tochterunternehmen der ORS ist.
Was sind die weiteren Details?
Im Zuge der SD-Abschaltung räumt die ORS auf Astra 19,2 Grad Ost einen kompletten Transponder. Damit verbunden ist auch, dass mehrere Programme auf andere, von der ORS angemietete Transponder wechseln mussten. Auf den alten Frequenzen laufen noch Hinweistafeln.
Zu den Betroffenen zählt auch Ö3 Visual Radio, das auf der zeitnah abgeschalteten Frequenz 12,692 GHz horizontal mit einer Dauer-Hinweistafel zu sehen ist. Sie weist auf die neue Frequenz 11,302 GHz horizontal hin, auf die man wechseln muss.
Was sieht man auf der simpliTV Streaming-Plattform?
Zum Kanalangebot der simpliTV-Streamingplattform zählt auch Ö3 Visual Radio. Man möchte meinen, dass zumindest die hauseigenen ORF-Kanäle direkt vom Produzenten eingespeist werden. Dem ist aber nicht so. Denn bei Ö3 Visual Radio ist es offensichtlich, dass hier das Satellitensignal für Streaming genutzt wird.
Nur blöd, dass man sich als Signalquelle der 12,692 GHz horizontal bedient, auf der der Dauerhinweis zum Frequenzwechsel eingeblendet wird.
Was nun?
Wir können nur beobachten, wie lange es dauern wird, bis man auf diesen Fehler draufkommt und ihn bereinigt. Viel Zeit bleibt jedenfalls nicht mehr. Denn in wenigen Tagen wird ja in Nah und Fern der Weihnachtsfrieden eingeläutet.
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