Mit dem sogenannten DVT (Digital Video Trading)-Konzept will die neue Plattform Roadstead den Streaming- und VoD-Markt aufmischen. Ein erster Film ist jetzt erhältlich.
Bei Roadstead handelt es sich um eine neue, von der Blockchain unterstützte Web3-Plattform und die weltweit erste DVT-Seite, wie der Anbieter erklärt. Das Unternehmen mit Sitz in Tokio will damit Schöpfer und Fans durch den gemeinschaftlichen Handel mit Filminhalten verbinden, wie man einer aktuellen Pressemitteilung entnehmen kann. Roadsteads Konzept soll an NFT angelehnt sein. Das heißt konkret: Nutzerinnen und Nutzer können auf der Seite künftig Eigentümerlizenzen an bestimmten Filmen erwerben, welche man im Anschluss weiterverkaufen, vermieten und verleihen kann.
Der erste und bislang einzige Film, der auf diesem Wege zugänglich gemacht wird, ist ein neuer Horrorfilm, der unter der Regie von Kult-Regisseur Kiyoshi Kurosawa entstand. In dem nur 45 Minuten langen „Chime“ schleicht sich ein mysteriöses Grauen in den Alltag eines Kochlehrers ein, nachdem dieser Zeuge des brutalen Selbstmordes seines Schülers wird. Zentrales Motiv soll dabei der unheilvolle und titelgebende Klang einer Glocke sein. Kiyoshi Kurosawa gehört zu den berühmtesten Filmemachern Japans. Seine Filmographie umfasst zahlreiche Titel, die vor allem im Horror-Genre für Aufsehen sorgten. So gelten unter anderem seine Werke „Cure“ (1997) und „Pulse“ (2001) als wegweisend im Horror-Kino. Auch „Chime“, der in diesem Jahr seine Weltpremiere im Rahmen der Berlinale feierte, wurde in Kritiken oft mit dem eindringlichen, suggestiven Grauen dieser Filme verglichen.
Roadstead beginnt mit dem Verkauf von „Chime“ von Kiyoshi Kurosawa
Wer sich „Chime“ nun über Roadstead sichern will, muss allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen. Der Preis für die Lizenz beträgt nämlich 14.850 Japanische Yen, was umgerechnet fast 90 Euro entspricht. Wer eine solche Lizenz erwirbt, kann nicht nur den Film sehen sowie ein Making-of und ein digitales Poster erhalten, sondern den Titel auch zu einem selbstgewählten Preis weiterverkaufen. Der Erlös wird dann auch Rechteinhaber und Wiederverkäufer verteilt, kann man der Plattform entnehmen. Außerdem können Besitzer den Film gegen Gebühr (Mindestmietpreis 3 US-Dollar) vermieten. Der Eigentümeranteil soll dabei 10 Prozent des Mietpreises betragen, teilt der Anbieter mit. Über sogenanntes Stanning sollen Besitzer außerdem die Möglichkeit erhalten, ihre Inhalte auf Roadstead kostenlos zum Abspielen anzubieten.
Konzept von Roadstead ist es also, dass Privatnutzer selbst an der Verbreitung bestimmter Filme teilnehmen und davon zugleich profitieren sollen. Die Verkaufsphase für die Lizenzen von „Chime“ startete Mitte April und läuft noch bis zum 11. Mai. Ab dem 13. Mai soll dann die Phase der Zweitverwertung mit den genannten Möglichkeiten beginnen. Dann wird man sehen können, zu welchen Konditionen die Besitzer „Chime“ anderen potentiellen Zuschauerinnen und Zuschauern zur Verfügung stellen. Insgesamt sind die Lizenzen auf 999 Stück weltweit limitiert. Weitere Informationen zur Funktionsweise von Roadstead findet man in einem Dokument, das die Plattform bereitstellt.
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