Netflix noch dieses Jahr mit Werbung? Weitere Änderung angekündigt

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netflix streaming popcorn
Bild: Pixabay

Noch in diesem Jahr rollen auf zahlreiche Nutzer von Netflix zwei große Änderungen zu. In einer Bezahlstufe wird Netflix Werbung schalten. Außerdem kündigte der Streaminganbieter den finanziellen Kampf gegen die Passwortweitergabe an.

Noch in diesem Jahr will Netflix eine werbefinanzierte Abostufe einführen. In einer Mitteilung an Netflix-Mitarbeiter war dazu die Rede vom letzten Quartal 2022. Die New York Times berichtete am Dienstag dieser Woche.

Netflix bald mit Werbung?

Netflix selbst vergleicht die Einführung einer Abostufe mit Werbung mit Modellen von Anbieter Hulu. Der Preisvergleich der beiden Anbieter gestaltet sich wie folgt:

aktuelle Preise Netflixaktuelle Preise Hulu
Basis 9,99$ (in Deutschland 7,99€)
Standard 15,49$ (in Deutschland 12,99€)
Premium 19,99€ (in Deutschland 17,99€)
mit Werbung 5,99$
ohne Werbung 11,99$
Paket mit Live-TV 54,99$ und ohne Werbung 60,99$

Anders als bei Netflix schränkt Hulu jedoch auch in den niedrigeren Stufen die Videoqualität nicht ein. Bei Netflix ist diese Abstufung jedoch ein großes Unterscheidungsmerkmal zwischen den Abostufen.

Für die Nutzer stellt sich nun die Frage, ob Netflix eine zusätzliche Stufe unterhalb von „Basis“ anbieten wird, um dort dann Werbung zu schalten. Diese Variante würde zumindest grob mit der preislichen Abstufung bei Hulu überein kommen.

Alternativ könnte sich auch der Netflix-Tarif „Basis“ verändern und dort fortan Werbung geschaltet werden. Konkrete Infos gibt es dazu noch nicht. Es soll jedoch weiterhin werbefreie Preisstufen geben.

Der Geschäftsführer von Netflix, Reed Hastings, betonte bei der Entscheidung für ein Werbeabo den freien Kundenwillen: Kunden, die einen geringen Preis wollen und dazu werbetolerant sind, sollten sich somit auch für ein derart gestaltetes Abomodell entscheiden können.

Kampf gegen Accountsharing

Zusätzlich zu den Änderungen Abo-Angebot will Netflix auch den Ton beim Teilen von Accounts verschärfen. Der Anbieter plant, eine zusätzliche Gebühr zur Bekämpfung der Passwortfreigabe zu erheben. Beide Änderungen sollen ungefähr zur gleichen Zeit eingeführt werden.

Bereits im März erklärte Netflix der Weitergabe von Accountpasswörtern den Kampf. Werde eine solche Weitergabe registriert, komme auf Nutzer zukünftig eine monatliche Gebühr von drei US-Dollar zu. Das Teilen eines Accounts zwischen mehreren Haushalten würde demnach finanziell belegt werden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Zuerst soll die Gebühr in Chile, Costa Rica und Peru eingeführt werden, anschließend weltweit.

Die Netflix-Aktie stürzte am 20. April um 37 Prozent ab, als Hastings den neuen Werbeplan ankündigte. Der enorme Rückgang war jedoch auch eine Reaktion auf die Verlangsamung des Umsatzwachstums von Netflix. Dies wiederum begründetere sich im Verlust von Abonnenten.

In welcher Form die Änderungen europäische Länder beziehungsweise konkret Deutschland erreichen, bleibt abzuwarten. Wie sich indes Disney+ im Vergleich zu Netflix schlägt, lesen Sie auf DIGITAL FERNSEHEN.

Bildquelle:

  • netflix streaming popcorn: Pixabay
2 Kommentare im Forum
  1. Da das von Netflix so nicht sinniert wird und damit der leichte Ruch von Schadenfreude "hihi, Netflix mit Unterbrecherwerbung, wird Zeit das Abo zu kündigen" hier schwebt, wird übersehen, dass damit auch über Nacht Sky Unterbrecherwerbung im Bespaßungspaket hätte, da dieser Unterbrecherwerbetarif im Sky Entertainment Paket zwangsinkludiert ist. Da müssten wohl erneut die Grundpreise um +5 Euro rauf für die werbefreie HD Version als Standard oder die Netflix Bundelung fliegt wieder raus. Unterstellt dass es sagen wir mal nicht gerade supidupi Werbung für Sky ist, erst recht wo man SkyOne erst werbefrei gemacht hat.
  2. Ich finde diese Zwangsbündelung eh absoluten Mist. Ich finde es toll, Pakete anzubieten (habe selbst Magenta Entertain). Aber so etwas mit Zwang durchzuziehen. Warum soll ich Netflix abonnieren, wenn ich eigentlich Sky abonnieren will?
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