Laut einer AGF-Studie liegt Netflix hierzulande deutlich vor Prime. Vielleicht hat sich Amazon deswegen die Champions League-Rechte für Deutschland ab Sommer 2021 geholt.
Fast jeder vierte Teilnehmer der Umfrage nutzt Netflix. Amazon Prime Video liegt mit 15 Prozent deutlich dahinter. Das kostenlos verfügbare YouTube verweist jedoch beide kostenpflichtigen Video-on-Demand-Dienste auf die Plätze: In der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre hat über die Hälfte (51 Prozent) das Videoportal von Google in den letzten vier Wochen genutzt. Die aktuelle Studie „TV-Plattform 2019-II“ wurde von Kantar im Auftrag der AGF Videoforschung erstellt.
Der Umfrage zufolge werden nicht nur die US-Streaming-Dienste, sondern auch die Online-Angebote der TV-Sender stark genutzt. 30 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat derartige Angebote zu nutzen. Joyn, das im Juni gestartete Joint-Venture von Discovery und ProSiebenSat.1, ist erstmals in der Abfrage der Plattform-Studie dabei und im Drei-Monats-Zeitverlauf direkt in die Top 5 der kostenpflichtig beziehungsweise kommerziellen Content-Plattformen aufgestiegen. Mit 2,2 Prozent liegt die Streaming-Plattform nach Netflix, Amazon Prime Video und Dazn gleichauf mit TV Now von der
Mediengruppe RTL Deutschland.
Mit steigender Anzahl und Attraktivität der Angebote kommt Streaming sukzessive bei allen Zielgruppen an. So nutzen insgesamt 58 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung in TV-Haushalten mindestens einmal im Monat Onlinevideo-Angebote. Bei den 14- bis 29-Jährigen liegt der Anteil mit 87 Prozent erwartungsgemäß deutlich höher, als bei den 30-bis 49-Jährigen mit 72 Prozent. Aber auch von den über 65-Jährigen gibt bereits jeder Fünfte an, in den letzten vier Wochen Streaming-Angebote genutzt zu haben.
Die Nutzung der kostenpflichtigen Video-on-Demand-Dienste hat sich seit 2015 vervielfacht: Waren es in der Studie 2015-I noch 7 Prozent,die angaben, in den vergangenen drei Monaten ein VoD-Angebot genutzt zu haben, sind es in der zweiten Hälfte 2019 schon 32 Prozent.
Am häufigsten werden Onlinevideos via Smartphone gesehen. 52 Prozent der Befragten geben an, mindestens einmal im Monat mit dem Mobiltelefon Clips angeschaut zu haben. Auf PC und Laptop greifen 43 Prozent zurück. Aber auch der Big Screen ist mittlerweile ein äußerst beliebt. Jeder Dritte schaut dort Online-Videos. Die Geräte werden dabei immer hochwertiger und funktionaler. Bereits 19 Prozent geben an, ein Ultra-HD-/4K-Gerät zu besitzen. Mit dem Weihnachtsgeschäft 2019 dürfte der Anteil weiter steigen.
Quelle: AGF
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