Interview mit ocilion-CEO Hans Kühberger: „IPTV treibt erwiesenermaßen Glasfaserausbau voran“

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Hans Kühberger ocilion

Der Anbieter für IPTV-Lösungen hat ein spannendes Jahr 2020 hinter sich gebracht (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Auskunft darüber, wie das Corona-Jahr bewältigt wurde und wohin die Reise 2021 geht, gibt ocilion-Chef Hans Kühberger im DF-Interview.

Noch bevor die Corona-Krise zuschlug, hatte man sich im österreichischen Ried einiges vorgenommen, wie zum Beispiel den Launch eines Premium VOD-Services und das Redesign des Markenauftritts. Dies und mehr wurde den widrigen Bedingungen zum Trotz erfolgreich absolviert. Darüber wie es das alles ermöglicht wurde, und wie es in Zukunft bei ocilion weitergeht, konnte DIGITAL FERNSEHEN mit Geschäftsführer und Gründer Hans Kühberger sprechen:

DIGITAL FERNSEHEN: Der Markenauftritt von ocilion wurde einer Runderneuerung unterzogen. Unter anderem wurde das Logo redesignt und der Slogan „Sehen, was möglich ist.“ ins Leben gerufen. Was ist mit dieser Kampagne alles möglich bzw. soll möglich gemacht werden?

Ocilion Logo
Das im Herbst 2020 vorgestellte neue Logo des Unternehmens

Hans Kühberger: Nach 16 Jahren war es an der Zeit, unseren Markenauftritt anzupassen. Wir sind ein unabhängiges Unternehmen und unsere mittlerweile 70 Mitarbeiter beschäftigen sich ausschließlich mit IPTV. So entwickeln wir die IPTV-Plattform komplett selbst und versorgen unsere Kunden mit unseren eigenen 4K-Endgeräten. Das sollte auch unser Erscheinungsbild widerspiegeln und unser Wachstum unterstreichen. Mit dem neuen Markenauftritt wollen wir unsere Begeisterung, Innovationen und Knowhow nach außen tragen. Der Firmenname ocilion setzt sich zusammen aus „Oculus“ (Auge) und „Million“. Der neue Claim „Sehen, was möglich ist.“ greift diese Verbindung auf: ocilion verändert die Welt der Unterhaltung für Millionen von Zusehern mit maßgeschneiderten IPTV-Komplettlösungen für Netzbetreiber und den Inhouse-Bereich (beispielsweise Hotels und Krankenhäuser). Wir verändern und verbessern das Fernseherlebnis und öffnen die Augen unserer Kunden für Möglichkeiten und eine Welt, die sie so noch nicht kannten. Es ist unser Ziel, gemeinsam mit unseren Kunden Produkte weiterzuentwickeln und uns für die Zukunft zu rüsten.

Hans Kühberger: „IPTV-Service von ocilion ist für Provider ein Ausbau-Motor, um noch mehr Endkunden zum Glasfaser-Anschluss zu bewegen“

DF: Einer Ihrer weiteren Claims lautet „Vom Netzbetreiber zum Alleinunterhalter“. Können Sie unseren Lesern die Strategie dahinter noch einmal konkreter erläutern?

HK: Wir bedienen zum größten Teil Netzbetreiber, Stadtwerke und Energieversorger. In einem starken Wettbewerb um die Endkunden müssen vor allem mittlere und kleinere Netzbetreiber ihr Produktportfolio zukunftssicher gestalten und den Glasfaserausbau vorantreiben. Hier kommt unsere IPTV-Komplettlösung ins Spiel: Einerseits erhalten sie ein TV-Produkt, das den Vergleich mit dem Angebot der großen Provider nicht scheuen muss. Andererseits treibt IPTV erwiesenermaßen den Glasfaserausbau voran. „Vom Netzbetreiber zum Alleinunterhalter.“ zeigt, dass Endkunden von ihrem Netzbetreiber alles bekommen, was sie brauchen mit Internet, Telefonie, TV und bester Unterhaltung. Das IPTV-Angebot beinhaltet alles, was das Herz begehrt: Zeitversetztes Fernsehen, eine Videothek mit neuesten Filmen, Apps, Mediatheken und vieles mehr. Sprich ein Endkunde benötigt nicht mehrere Anbieter, sondern er bekommt alles von seinem regionalen Netzbetreiber. Der Provider wiederum erhält alles aus einer Hand von ocilion.

DF: Der Kundenstamm von ocilion ist auf über 60 Netzbetreiber und mehr als 150 Inhouse-Projekte angewachsen. Auf welchem Standbein liegt Ihr Fokus in der näheren Zukunft?

KH: Mehr und mehr Netzbetreiber entscheiden sich für einen eigenen IPTV-Service – aus den zuvor genannten Gründen. Die ocilion IPTV-Lösung bietet großen wie kleineren Betreibern die Möglichkeit, schnell mit einem zukunftsfähigen TV-Dienst in eigenem Namen und eigenem Design zu starten. Für alle Provider, die gerade ihr Glasfasernetz ausbauen, ist das der Motor, um noch mehr Endkunden zum Anschluss zu bewegen und die für den regionalen Ausbau jeweils erforderlichen Mindestanschlussquoten schneller bzw. überhaupt zu erreichen. Dass das Konzept erfolgreich ist, zeigt der Zuwachs bei unseren Kunden. Unser Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Raum, vor allem in Deutschland gibt es noch viel Potenzial und zahlreiche Anbieter, mit denen wir uns in fortgeschrittenen Gesprächen befinden.

„In den ersten Monaten der Pandemie haben wir eine Verdopplung der Filmaufrufe verzeichnet, was für die Attraktivität unseres VoD-Services spricht“

DF: Herr Kühberger, wo können auch in Anbetracht der Corona-Pandemie, die wirtschaftlich einiges erschwert, aber gleichzeitig ja auch gerade im Online-Bereich neue Nachfrage erzeugt, Reizpunkte gesetzt werden?

Thomas Bichlmeir, seit Februar neuer „Head of Content“ bei ocilion

KH: Netzbetreiber und ihre Internetleitungen werden momentan dringend benötigt. Das betrifft Homeoffice-Anwendungen, Homeschooling und die Freizeit-Nutzung des Internets für Streaming und TV. Das aktuelle Informations- und Unterhaltungsbedürfnis ist enorm und so wird derzeit mehr ferngeschaut als je zuvor. Endkunden können mit unserem IPTV-Produkt live und einige Programme bis zu sieben Tage in die Vergangenheit sehen, Sendungen aufnehmen, Filme aus der Videothek abrufen und viel mehr. Insofern geht es unseren Kunden gut und damit auch uns. So konnten wir in der Zeit einige weitere Netzbetreiber als Kunden gewinnen. Wir haben genug Kapazitäten, müssen uns aber für die Zukunft rüsten und wissen, dass noch mehr Arbeit auf uns zukommt – im laufenden Betrieb und für die Weiterentwicklung. Zusätzlich haben wir gerade unsere Content-Abteilung ausgebaut, wofür wir mit Thomas Bichlmeir (zuvor bei Discovery und M-net) einen erfahrenen Experten als „Head of Content“ gewinnen konnten. Unter seiner Führung wollen wir eine noch größere Inhaltsvielfalt rund um Sender- und Fremdsprachenpakete, Pay-TV, Video-on-Demand, Apps und Mediatheken bieten, damit sich Netzbetreiber nicht selbst darum kümmern müssen.

DF: Das Videothek-Angebot bekommen Netzbetreiber nur bei Ihnen. Können Sie uns etwas über den bisherigen Verlauf – speziell bezüglich der Kooperationspartner und der Nachfrage – des „Premium VOD Service“ sagen?

HK: Wir sind der einzige Anbieter, der Netzbetreibern eine IPTV-Lösung samt nahtlos integrierter Videothek liefert. Die Provider müssen sich um nichts kümmern und können ihren Kunden Hollywood Blockbuster und Independent-Filme auf Abruf direkt ins Wohnzimmer liefern. Mit den Trailern und Filmpostern lässt sich auch wunderbar das IPTV-Produkt bewerben.
Generell schreitet der Trend voran, dass VOD-Filme immer früher verwertet werden. Aufgrund der geschlossenen Kinos wurde das beschleunigt und einige Blockbuster sind schon parallel zur Kinopremiere im sogenannten „Premium Home Release“ verfügbar. Die Filme können also bequem daheim im eigenen Wohnzimmer angeschaut werden. Dieses Verwertungsfenster bedienen wir auch mit unserem „Premium Movie Paket“. Wir beziehen Filme von einer ganzen Reihe von Studios – darunter Highlights wie „Mulan“ oder „Tenet“. Die Nachfrage der Endkunden ist sehr hoch. In den ersten Monaten der Pandemie haben wir eine Verdopplung der Filmaufrufe verzeichnet, was für die Attraktivität unseres VoD-Services spricht.

Bildquelle:

  • df-ocilion-logo: Ocilion
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