Die Canal+ und Kudelski Gruppe haben heute die Schließung der illegalen Plattform KBoxServ verkündet.
Die Piraterie-Organisation soll unerlaubten Zugang zu über 77.000 TV-Episoden und 7.000 Filmen ermöglicht haben. Der Anbieter bewarb sich über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter, wo er tausende Nutzer erreicht haben soll. Wie Kudelski mitteilt, verbreitete KBoxServ seine Inhalte dann über Server, die in verschiedenen europäischen Ländern zu finden waren, darunter in Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Um auf raubkopierte Inhalte zugreifen zu können, sollen den Nutzern bestimmte IPTV-Geräte für etwa 150 CHF verkauft worden sein.
Ansässig war die Organisation in Waadt in der Romandie. Canal+ und Nagra, die TV-Abteilung der Kudelski-Gruppe, hatten bei den Behörden Anzeige gegen KBoxServ erstattet. Gemeinsam mit Europol und Eurojust konnte man das Netzwerk nun nach erfolgreicher Mission schließen.
„Die globale Piraterie von Inhalten ist ein zunehmendes Problem, das die Produzenten von Inhalten betrügt und das Vertrauen der Kunden in Dienstleister untergräbt“, kommentiert Pascal Métral aus der Abteilung Anti-Piracy Investigations, Intelligence and Litigation bei Nagra. KBoxServ habe zwar behauptet, völlig legal zu arbeiten, so Métral, in Wirklichkeit handle es sich aber um einen echten Piratensender, der gestohlene Premium-Inhalte an tausende Nutzer gesendet hat, um hohe Gewinne zu erzielen.
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