Ende mit Schrecken bei „Love is Blind“?

Ein Kommentar von Marie Ludwig

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Bild: © Netflix
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Netflix spaltet mit seiner neuen Dating-Show „Love Is Blind“ die Gemüter. Zehn Männer treffen auf zehn Frauen, um sich zu daten. Der Clou: Die Paare sehen sich erst, wenn sie sich verlobt haben.

Wohl jeder kennt Dating-Shows wie „Der Bachelor“ oder „Die Bachelorette“: Alles nichts Neues. Dabei ist die Erfolgsquote meist eher gering. Doch Netflix wagte sich nun an ein etwas anderes Format: Am 13. Februar startete der Streamingdienst das dreiwöchige Dating-Experiment „Love Is Blind“, bei dem Singles nach der großen Liebe suchen. Der Haken dabei: Die Kandidaten sehen sich nicht, hören nur die Stimme des anderen, während sie in sogenannten „Pods“ sitzen und nur mit ihrem Charakter überzeugen können.

Das Positive an der ganzen Sache? Die Menschen sind nicht abgelenkt durch Handy, Social Media und die Meinungen von Freunden und Familie. Außerdem hat man fast gar keine Vorurteile über den jeweils anderen, man sieht sich ja nicht. Alles ist sehr konzentriert. Man führt direkt tiefgründige Gespräche und lernt auch sich selbst besser kennen – so wirkt es jedenfalls.

Schnell bilden sich die möglichen Pärchen und nach vier Tagen gibt es die erste Verlobung unter Tränen durch die Trennwand. Und man denkt sich: Das sind doch Schauspieler? Sind die so verzweifelt? Warum tun die das? Wie können die sich so schnell verlieben? Zugegeben: Die Hälfte der Teilnehmer könnte als Model arbeiten, was für das ganze Experiment natürlich förderlich ist, es aber nicht gerade authentisch erscheinen lässt. Als sich das erste verlobte Pärchen dann sieht, ist es schon irgendwie gleichzeitig emotional aber eben auch absurd.

Innerhalb von insgesamt knapp über 30 Tagen sollen dann auch die Hochzeiten stattfinden. Nachdem sich zumindest 6 Pärchen verlobt, gesehen und für gut befunden haben, geht es nach Mexiko in einen romantischen Urlaub: die nächste eher „künstliche“ Dating-Sensation. Immer wieder gehen die Pärchen auf romantische Dates zum Picknick im Dschungel – gar nicht gestellt, nein. Rosenblätter auf dem Weg zum Hotelbett und natürlich, man kennt es vom „Bachelor“, Alkohol darf auch nicht fehlen.

Heute ist es dann soweit: Die finale Folge läuft auf Netflix und man wird erfahren, welche Pärchen es wirklich durchziehen und „Ja“ zueinander sagen. Irgendwie will man dann doch wissen, wie es ausgeht. Doch der wichtigste Teil kommt wohl erst danach: der Alltag ohne Kameras, Scheinwerferlicht und allzu gestellte Dates.

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  • Netflix-Tablet: © Netflix
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