Der erste Lockdown im Frühling leerte die Straßen und Büros – und füllte die Wohnzimmer mit Unterhaltungsbedürftigen. Infolgedessen drosselten auf Bitten der europäischen Politik die populärsten Streamingdienste ihre Übertragungsqualität. Könnte ein ähnliches Szenario erneut ins Haus stehen?
Da seitens der EU-Politik ein Kollaps der Internet-Infrastruktur befürchtet wurde, kamen im Frühling die großen Streaminganbieter dem Ansinnen der Politik scheinbar ohne Murren nach – und strichen kurzerhand die Verfügbarkeit von hochauflösendem 4K-Streaming vorläufig aus dem Programm.
Angesichts der grassierenden zweiten Corona-Welle und der immer strikteren Ausgangsbeschränkungen in vielen europäischen Ländern stellt sich nun die Frage, ob eine ähnliche Maßnahme nun erneut zum Thema wird. In Deutschland spräche dagegen, dass große Teile der Arbeitnehmer in Handwerk, Produktion und Einzelhandel im Gegensatz zum ersten Lockdown weiter ihren Tätigkeiten nachgehen dürfen und eben nicht daheim dem tagelangen Binge-Watching anheim fallen dürften.
Jedoch sind viele Beschäftigte aus Gastronomiebetrieben, Unterhaltungssektor, manchen Gesundheitsberufen und Kulturbranche wohl oder übel zum Stubenhocken verurteilt, zumindest für den November. Ob sich die Kontaktregelungen noch weiter verschärfen und der „Lockdown Light“ erneut in eine striktere Ausgangssperre transformiert wird, ist indes von der Entwicklung des Infektionsgeschehens abhängig und wird wohl ab Monatsmitte absehbarer werden.
Inwiefern nun Netflix, Prime Video und Disney+ ihre Übertragsungsqualität erneut drosseln werden, steht insofern noch in den Sternen – jedoch sollten UHD-Liebhaber sich gut überlegen, ob sie sich die neue Staffel des „Mandalorian“ erst im Dezember anschauen wollen, wenn alle neuen Folgen verfügbar sind. Zu diesem Zeitpunkt könnte bereits erneut HD-Qualität das höchste der Gefühle sein.
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- streamingdienste: Netflix / Amazon / Disney / Apple