Die Webseiten der Deutschen Welle sind in Ländern wie China oder dem Iran gesperrt. Um die Menschen in diesen Ländern dennoch zu erreichen, geht die DW neue Wege: ab sofort sind die Seiten der Deutschen Welle in 30 Sprachen über das Tor-Protokoll erreichbar.
Auf diese Weise können Menschen in Ländern, deren Regierungen den Zugriff auf unabhängige Nachrichten sperren oder überwachen, ab sofort sicher und anonym die Online-Inhalte der Deutschen Welle auf- und abrufen. Mit Unterstützung des OTF (Open Technology Fund) und dem Tor-Projekt hat die DW einen sogenannten Mirror Proxy installiert. So kann dw.com über eine TOR-Webadresse erreicht werden.
Seiten, die nur über Tor (The Onion Router) aufrufbar sind, erkennt man an der Endung .onion. Zum Aufruf benötigt man einen speziellen Browser, wie zum Beispiel den auf Firefox basierenden Tor-Browser. Neben der Deutschen Welle bieten bisher nur wenige bekannte Plattformen eine Onion Adresse an, darunter die New York Times und die BBC.
Wenn ein Nutzer auf eine Tor-Webseite zugreift, erstellt der Tor-Browser einen Pfad über mehrere anonyme Router in das Tor-Netzwerk, während die Webseite einen eigenen Pfad in das Tor-Netzwerk hinein aufbaut. Erst im Inneren des Tor-Netzwerks treffen diese beiden Pfade aufeinander. Somit bleibt der Tor-Benutzer (Client) anonym und der Webseiten-Betreiber (Server) auch. Weil die Kommunikation über mehrere Router erfolgt und jeder dieser Router eine eigene Verschlüsselung über die Verschlüsselung der anderen Router legt, entstehen mehrere Verschlüsselungs-Schichten.
Dieses Schichten erinnern an eine Zwiebel, woher Tor – The Onion Router – auch seinen Namen hat.
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