Unter dem Konkurrenz-Druck von Netflix und anderen Streamingdiensten wollen die Macher von Spielfilmen und Serien in der ARD immer experimentierfreudiger werden.
„Wir orientieren uns zunehmend am Bedarf der Mediatheken. Wir stehen dabei aber noch am Anfang“, sagte Degeto-Geschäftsführerin Christine Strobl der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld der Berlinale. Die ARD-Tochter, die für Produktion und Beschaffung fiktionaler Stoffe zuständig ist, hat mehrere Renommierprojekte in Arbeit, die mit neuen Formen spielen und die Möglichkeiten der Mediathek ausreizen sollen.
„Wir haben die Chance, größer und verschränkter zu erzählen“, erläuterte Strobl. Ein ambitioniertes TV-Projekt ist das Justizdrama „Der Feind – Recht oder Gerechtigkeit“ nach Ferdinand von Schirach. Das Publikum kann zwischen dem Ersten und den Dritten hin- und herschalten.
„Es ist ein Fall, den die Zuschauer aus zwei Perspektiven betrachten können. Es gibt die Perspektive des Polizisten, der versucht, um jeden Preis das Leben eines Kindes zu retten, auch mit Folter. Die zweite Perspektive ist die des Strafverteidigers, der das Handeln des Polizisten als illegal und die Beweise als nicht verwertbar anprangert.“
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