Nur wenige Tage nach dem Start ist die in Deutschland und Österreich gestartete und kritisch diskutierte App zur Bewertung von Lehrern bereits wieder offline.
Grund dafür sei eine Flut von Hass-E-Mails an den Initiator der App, den erst 18 Jahre alten Benjamin Hadrigan. „Hadrigan und sein Team haben sich deshalb entschlossen, die App vorübergehend aus dem Netz zu nehmen, um eine Strategie für solche Angriffe zu entwickeln“, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Ein Zeitplan für die neuerliche Freischaltung der App werde derzeit entwickelt.
Die App „Lernsieg“ war am Freitagvormittag in Deutschland und Österreich gestartet. Schüler konnten seitdem die Leistung ihrer Lehrer ähnlich wie bei anderen Bewertungsportalen mit bis zu fünf Sternen beurteilen. „Die Bewertungen fielen im Schnitt recht positiv aus. Schulen erhielten durchschnittlich 3,88 Sterne, Lehrer 3,96 Sterne“, hieß es in der Mitteilung.
Seit dem Start seien mehr als 16.000 Bewertungen für Schulen und mehr als 125.000 Bewertungen für die Pädagogen abgegeben worden. Der am meisten bewertete Lehrer erhielt demnach 75 Bewertungen und kam auf 4,77 Sterne. Die österreichische Lehrer-Gewerkschaft hatte die App bereits vor dem Start scharf kritisiert.
„Lernsieg“ erinnerte an die Webseite „spickmich.de“, die vor rund zehn Jahren zahlreiche Gerichte in Deutschland beschäftigte. Immer wieder versuchten Lehrer erfolglos, sich auf rechtlichem Weg gegen die teils diffamierenden Kommentare auf der Seite zur Wehr zu setzen. Inzwischen wurde diese Seite eingestellt.
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- lernsieg: Florian Pötzsch