Wann kriegt der ORF seine Radioprogramme in den Griff?

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Bis auf Ö1 kommen alle ORF-Radios auf der 11,303 GHz horizontal nur mit nervigen Aussetzern

Seit Herbst 2024 strahlt der ORF seine Radioprogramme auf Astra 19,2 Grad Ost auf Transponder 7, 11,303 GHz horizontal aus und hat damit bis heute Probleme.

Zuerst die Hintergründe

Bislang strahlte der ORF seine Radioprogramme auf 12,663 GHz horizontal in DVB-S mit MPEG-2-Komprimierung aus. Parallel wurden die Programme letzten Herbst auch auf der 11,303 GHz horizontal aufgeschaltet. Und zwar in DVB-S2 in AAC-LATM.

Seit mehreren Wochen wurde auf den in MPEG-2 ausgestrahlten ORF-Radios eine Hinweisschleife aufgeschaltet, die zum Wechsel auf Transponder 7 auffordert. Daraus geht hervor, dass die österreichischen Radios auf Astra umgesiedelt wurden. Warum, ist uns nicht bekannt. Vielleicht, um sie auf der neuen Frequenz mit modernerer, effizienterer Technik ausstrahlen zu können? Das alles wäre den Zuhörern soweit egal. Zumindest, wenn man die Technik im Griff hätte. Aber das hat man offensichtlich bis heute nicht.

Gibt es Störungen?

Mit Ausnahme der Info-, Kultur- und Klassikwelle Ö1 treten bei den ORF-Radios immer wieder kurze Aussetzer auf. Zwar nur für die Dauer eines Bruchteils einer Sekunde, aber doch deutlich vernehmbar. Im Laufe der letzten Monate haben wir von verärgerten ORF-Radiohörern mehrfach die Klage gehört, dass diese kurzen Unterbrechungen absolut nerven. Vielleicht auch, weil sie nur sporadisch auftreten. Laut unseren Erfahrungen können zwischen zwei Aussetzern schon mal vier Minuten vergehen. Aber sie können innerhalb einer Minute auch mehrfach auftreten. Das beeinträchtigt den Hörfluss extrem und zwingt unser Gehirn, sich plötzlich auf eine neue Hörsituation einzustellen.

Stationslogo der österreichischen Pop- und Servicewelle OE3 des ORF
Stationslogo der österreichischen Pop- und Servicewelle Ö3 des ORF

Was ist die Ursache?

Soweit uns bekannt, ist das Problem beim ORF schon ziemlich lange bekannt und es gab auch schon Untersuchungen, um diesem Fehler auf den Grund zu kommen. Allerdings ohne bis jetzt zu einer Lösung gekommen zu sein.

Die Ursache könnte in der von den ORF-Radios genutzten Datenrate liegen. Ö1 wird als einziges mit 192 kBit/s über Astra ausgestrahlt. Die neun ORF-Regionalradios, Ö3 und FM4 kommen nur mit 128 kBit/s. Das sind auch jene Kanäle, wo es immer wieder mal hakt. Laut den uns zugetragenen Informationen wurde testweise auch Ö1 kurzzeitig mit 128 kBit/s übertragen. Was zur Folge hatte, dass die Störungen auch dort aufgetreten sind.

Gäbe es eine Lösung?

Es hat den Anschein, als ob das Problem in der offensichtlich zu geringen Datenrate liegen könnte. Eine aus unserer Sicht gangbare Lösung wäre, die Datenrate bei gestörten elf ORF-Radios ebenfalls auf 192 kBit/s zu steigern, Das könnte sich platzmäßig noch knapp auf dem Transponder 7 ausgehen. Nach unseren Beobachtungen ist auf dem Transponder noch rund 1,5 MBit/s an Datenrate frei (Nullbits). Würde man alle ORF-Radios mit 192 kBit/s anbieten, würde davon etwas mehr als die Hälfte, also knapp 0,8 MBit/s benötigen. Was sich demnach ausgehen sollte.

Bleibt nur zu hoffen, dass man bald eine Lösung findet. Denn offensichtlich hören doch mehr Mitmenschen Satellitenradio und so auch die Angebote des ORF, als man gemeinhin vermuten würde.

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6 Kommentare im Forum
  1. Bist du aus Österreich, um das so verbessern?? Das sagt hier keiner, auch wenn man es versteht. "In den Griff kriegen" klingt mir wesentlich vertrauter.
  2. Das ist aber eben Umgangssprache und kein seriöser Sprachstil, den man von einem Medienmagazin erwarten darf
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