Am Montag-Abend gegen 20:30 Uhr hat ein wichtiger Satellit in der geostationären Umlaufbahn den Geist aufgegeben. Der Satellitenbetreiber versucht den Notfall durch Ersatzschaltungen in den Griff zu bekommen.
Bei den auf der Sat-Position 26 Grad Ost kopositionierten Arabsat-Satelliten ist BADR-6 gegen 20:30 Uhr deutscher Zeit komplett ausgefallen. Sämtliche in Betrieb gewesene Sat-Transponder sind im Frequenzspektrum verschwunden. „Da fehlen nun ein paar Zähne im Gebiss“, so ein Insider gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Damit ist das Frequenzspektrum gemeint, in dem man jeden in Betrieb befindlichen Sat-Transponder als schmalen Hügel erkennen kann.
Die Sat-Position 26 Grad Ost bedient den MENA-Raum (Middle East and North Africa), d. h. Nahost und Nordafrika, und ist im arabischen Raum ähnlich beliebt wie in Europa die Positionen SES 19,2 sowie Eutelsat 13 Grad Ost. Einige Frequenzbereiche der Arabsat-Satelliten können auch in Deutschland noch mit größeren Sat-Antennen empfangen werden, speziell die neueren BADR-Satelliten verfügen jedoch über genauere Ausleuchtzonen, die im Norden bereits in Italien enden.
Trotz vielfältiger Reaktivierungsmaßnahmen konnte BADR-6 am Montag-Abend nicht mehr belebt werden. Der Satellitenbetreiber hat deshalb als Notfallmaßnahme die schrittweise Umschaltung der Transponder auf die restlichen BADR-Satelliten vorgenommen. Ob alle ausgefallenen Sendesignale auf den noch funktionierenden Arabsat-Satelliten Platz finden, ist offen. Noch in der Nacht sollen erste Untersuchungen über den möglichen Grund des Komplettausfalls starten. Aktuell kann weder ein technischer Defekt noch ein Angriff von außen ausgeschlossen werden.
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