Nur wenige Tage nach dem Fehlstart einer Sojus-Rakete hat Russland sechs Satelliten für das US-Kommunikationssystem Globalstar ins All geschossen.
Die Trägerrakete – ebenfalls vom Typ Sojus – sei vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus gestartet, meldete die Agentur Interfax am Mittwochabend unter Berufung auf die Raumfahrtbehörde Roskosmos. Es war der letzte russische Raketenstart im Krisenjahr 2011.
Am vergangenen Freitag war der 50 Millionen Euro teure Militärsatellit Meridian kurz nach dem Start wegen einer Fehlzündung der dritten Stufe der Sojus-Trägerrakete abgestürzt. Trümmer trafen ein Haus im Gebiet Nowosibirsk. Daraufhin hatte Roskosmos den Start des Kommunikationssatelliten NSS-14 von SES Astra vorläufig verschoben.
Es war nach Medienangaben bereits die siebte schwere Panne der russischen Raumfahrt in diesem Jahr. Zuletzt hatte Russland nach einer Reihe von Rückschlägen die Marsmond-Raumsonde „Phobos-Grunt“ verloren. Die rund 13,5 Tonnen schwere, fehlgeleitete Raumsonde wird nach Berechnungen aus Moskau bald zerbrechen und im Januar 2012 abstürzen.
Nach der Pannenserie in diesem Jahr hatte Kremlchef Dmitri Medwedew Ende November den Schuldigen mit drastischen Worten eine Bestrafung angedroht. Die Misserfolge beeinträchtigten Russlands Konkurrenzfähigkeit im Wettrennen etwa mit den USA und China, sagte er (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [Benedikt von Imhoff/ar]
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