Der Satellitenbetreiber SES sorgt mit einer technologischen Innovation für Furore. Die Astra 3DS getaufte Übertragungstechnik soll künftig sämtliche TV-Ausstrahlungen über die populäre Satellitenposition 19,2 Grad Ost auch auf älteren Fernsehgeräten dreidimensional darstellen können.
„Damit bringen wir die zögerliche Verbreitung der 3D-Technik auf dem europäischen Markt nachhaltig in Schwung“, sagte der zuständige Entwicklungsleiter Dr. Mario Consoliero in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung. Auch die Frage, ob sich aktive Shutter-Brillen, die konkurrierende passive Polfiter-Technik oder die von Unternehmen wie Toshiba vorangetriebene Autostereoskopie am Markt durchsetzten, die ohne spezielle 3D-Brille räumliche Seherlebnisse ermöglicht, werde durch die Entwicklung von Astra 3DS obsolet.
Consoliero erklärte, die Technik funktioniere mit sämtlichen TV-Signalen und werde durch eine spezielle Codierung im Playout-Center ermöglicht. Es sei daher nicht erforderlich, dass die Sendeanstalten dreidimensional produzierte Inhalte mit getrennten Bildinformationen für das linke und rechte Auge ausstrahlten. Die Umrechnung für den heimischen Fernseher werde von einer Erweiterungsbox geleistet, die zu einem Preis von 249 Euro in den Handel kommen und vom japanischen Konsolenhersteller Nintendo produziert werden soll.
Medienberichte, wonach es sich bei der Nintendo 3DS getauften Erweiterung um eine tragbare Spielekonsole handeln soll, wies der Astra-Entwicklungschef zurück. Dabei handele es sich um eine „groteske Fehlinformation“, der in der Vorwoche große Teile der Medien aufgesessen seien. Besonders fatal sei, dass einzelne Handelsketten im Zuge entsprechender Meldungen das 3DS-Zubehör tatsächlich als Lösung für Konsolenspiele in Prospekten und Zeitungsbeilagen beworben hätten. Ursprünglich sei die Markteinführung erst für den 1. April geplant gewesen. [ar]
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