
Betzdorf, Luxemburg – SES Astra hat ein Umdenken für seine digitale Satellitenplattform Entavio angekündigt. Der Satellitenbetreiber spricht von einer „substanzielle Reduzierung“ der bei Entavio anfallenden Anlaufkosten.
SES Astra gesteht das schlechte Geschäft mit Entavio ein. So würden „die Abonnentenzuwachszahlen schwächer wachsen und niedriger ausfallen, als ursprünglich erwartet“, heißt es in der SES-Pressemitteilung zu den aktuellen Quartalszahlen.
Wo genau gespart werden soll steht bislang noch nicht fest. Klar ist aber: Die Kosten sollen bereits 2008 „beträchtlich niedriger ausfallen“. Für den späten Vormittag ist eine Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen angesetzt, Entavio dürfte dort sicherlich auch ein Thema werden.
Entavio ist der Versuch von SES Astra, eine einheitliche und für alle Sender offene Plattform auf dem deutschsprachigen Satellitenmarkt zu etablieren. Umstritten waren die Pläne, vom Endkunden eine monatliche Gebühr einzufordern und das Programm zu verschlüsseln. Als dann bekannt wurde, dass die RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 an den Einnahmen zu beteiligen, wurde das Bundeskartellamt hellhörig. Schließlich legten beide Senderhäuser auf Druck der Kartellwächter die Verschlüsselungspläne über Entavio ad acta.
2007 konnte Entavio dann zwar mit einem Angebot von Premiere starten, seither sind im Pay-TV-Bereich nur Premiere, Premiers Star, Sportdigital TV und Alpenglühen TVX. [lf]
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