Mit dem Fall des Nebenkostenprivilegs rückt auch der Sat-Empfang bei vielen bisherigen Kabel-TV-Zuschauern in den Fokus. Schließlich werden hier TV-Signale ohne jegliche monatliche Gebühren verbreitet. Neben etwas höheren Anschaffungskosten ist für viele aber die Installationsmöglichkeit ein Hindernis. Der Hersteller Selfsat bietet dafür bei seinen Flach-Antennen clevere Lösungen.
Selfsat will mit seiner neuer Satelliten-Antenne D22 eine Lösung für ein Problem bieten, das vielen Mietern bestens bekannt ist. In vielen Gegenden der Republik untersagen Vermieter das Aufstellen von Satelliten-Antennen selbst auf dem Balkon. Auch wenn dies oft nicht korrekt ist, wollen viele Mieter mit Ihrem Verwalter keine Konfrontation eingehen und verzichten auf den Komfort des Satelliten-Empfangs. Dabei gibt es auch für diese Zielgruppe eine Lösung. Moderne Flach-Antennen vereinen eine geringe Größe und Unauffälligkeit. Bei unserem Testkandidaten, der Selfsat H22D+, können sogar noch weitreichende Tarnmöglichkeiten genutzt werden.
Viele Optionen für die D22-Serie
Die Selfsat-Antennen haben sich in den vergangenen Jahren am Markt etabliert. Die Besonderheit ist dabei die Bauform. Der Low-Noise-Block (LNB) ist bereits in der Antenne integriert, sodass kein Ausläufer in der Front der Antenne anzutreffen ist. Bei der D22-Serie lässt sich dieser LNB aber trotzdem austauschen, wodurch diese Flach-Antennenserie durch ihre hohe Flexibilität überzeugt. Sollen mehr Teilnehmer angeschlossen werden, muss nur der LNB durch Lösen von sechs Schrauben entfernt und der neue eingehängt werden.
Generell hat der Käufer die Auswahl, ob er die Antenne mit Single-, Twin- oder Quad-LNB erwerben möchte. Auch eine Quattro-Variante ist verfügbar, um beispielsweise Multischalter zu versorgen. Zusammen mit der geringen Größe von gerade einmal 55 × 30 Zentimeter sind dies beste Voraussetzungen für die Montage dieser Antenne auch auf der Fensterbank der Mietwohnung.
Lieferumfang
Beim Auspacken finden Sie eine Menge zusätzlicher Teile vor, mit deren Hilfe Sie verschiedenste Ständer oder Halterungen für die Antenne konstruieren können. Die Antenne kann wahlweise per Wandmontage, Fensterhalter oder Balkonmontage angebracht werden. Bei der Fensterhalterung muss nicht einmal ein Balkon zur Nutzung der Selfsat vorhanden sein. Ein Fenster mit Blick gen Süden reicht.
Zusätzlich zu den verschieden Halterungsmöglichkeiten befindet sich im Lieferumfang auch ein Kompass, um die Südrichtung noch schneller zu finden. Die Antenne selbst überzeugt die Redaktion durch ihre perfekte Verarbeitung. Die Beschichtung der Selfsat-Antennen gilt als besonders gelungen. Scharfe Kanten oder schlecht verarbeitete Stellen suchen wir vergebens. Natürlich kann das Modell auch mit Aufklebern zur Tarnung versehen werden. Unter anderem sind Solarpanell-Imitationen erhältlich.
Aufbau der Selfsat Satelliten-Antenne
Der Aufbau selbst geht schnell von der Hand. Die einzelnen Halterungsteile werden, je nachdem welche Halterung genutzt werden soll, zusammengesteckt und mit Hilfe der im Lieferumfang befindlichen Schrauben nach Anleitung montiert. Nach weniger als zehn Minuten ist der Aufbau abgeschlossen. Die Antenne ist nun bereit für die Installation am Einsatzort. Kommt die Fensterhalterung zum Einsatz wird die Halterung in den Fensterrahmen geklemmt.
Eine Fensterbank ist zum Abstützen empfehlenswert, um nicht das ganze Gewicht auf den Rahmen zu setzen. Zudem empfiehlt es sich, ein Fenster zu verwenden, welches nicht täglich geöffnet wird. Der feste Sitz ist nur dann gegeben, wenn das Fenster geschlossen ist. Durch dieses kann dann auch bequem eine Fensterdurchführung für das (oder die) Anschluss-Kabel erfolgen. Derartige Flachband-Kabel sind im Fachhandel erhältlich.
Empfangseigenschaften
Im ersten Schritt ist die Antenne auf das Astra-Satellitensystem auszurichten. Dabei unterstützt die mitgelieferte Anleitung gut. Zusätzlich nutzen wir noch Mess-Equipment von Televes und Axing zur Ersteinrichtung. Schließlich soll der Empfangshelfer ideale Ergebnisse bringen, um ihn im anschließenden Experten-Test vergleichbar mit herkömmlichen Antennen zu machen.
Die ersten Ergebnisse zeigen, dass diese Antenne mit guten Empfangsergebnissen überzeugt. Anhand der C/N-Ergebnisse sowie auch der gemessenen Bit-Fehlerrate ist zu erkennen, dass dieses Modell wie gewünscht Regen-Reserven besitzt. Durchschnittlich erreichen wir auf dem Astra Satellitensystem auf 19,2 Grad Ost Empfangswerte von rund 14,5 Dezibel. Auch normale Regenfälle (Abgesehen von Starkregen oder Gewittern) rufen bei der H 22D+ von Selfsat somit keine Empfangsausfälle hervor. Aufgrund der glatten Fläche, die außerdem noch sehr steil steht, ist die Gefahr von festsitzendem Schnee ebenfalls nicht sehr groß.
Doch nicht nur beim Astra-Empfang überzeugt die Antenne. Auch Hotbird lässt sich dank leistungsstarker Satelliten mit der kompakten Antenne vollständig nutzen. Wer damit Türksat sehen will, wird auch nicht enttäuscht. Alle Sender des West- bzw. Europa-Beams sind selbst mit Schlechtwetter-Reserven nutzbar. Der Empfang gelingt zudem auf Astra 23,5 Grad Ost, Turkmensat, Hispasat und Thor.
Fazit zur Selfsat Satelliten-Antenne D22
Für alle wechselwilligen Kabel-TV-Nutzer, aber auch für all jene, die jetzt eine neue Antenne für das Wochenend- oder Gartenhaus suchen, ist die H22D-Antennenserie von Selfsat eine sehr gute Lösung. Im Test überzeugen uns die perfekte Verarbeitung sowie der schnelle Aufbau. Dank der guten Anleitung kann die Antenne von jedermann installiert werden.
Dank vielfältiger Befestigungsmöglichkeiten bietet sie optimale Einsatzmöglichkeiten, wenn der Balkon oder auch ein Fenster in Südrichtung stehen. Somit trotzt die Antenne Vermietern und wer sie trotzdem noch tarnen möchte, kann dies tun. Die Empfangswerte sind gut und auch bei Regen und Schneefall ist der Empfang zum Großteil möglich.
Text: Ricardo Petzold / Redaktion: Felix Ritter