SD-Abschaltung von ARD und ZDF über Satellit wahrscheinlich 2020

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Die KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks) will ab Mitte 2020 die SD-Signale der öffentlich-rechtlichen Sender abschalten, um Geld zu sparen. Das setzt die Privatsender unter Druck.

Wie „Broadband TV News“ berichtet, hat die KEF (Kommission zur Bewertung der öffentlichen Konzessionsabgabe für ARD und ZDF) sich zum Ziel gesetzt, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die SD-Verteilung ihrer Fernsehprogramme auf Astra (19,2° Ost) für Satellitenhaushalte im DTH-Bereich Mitte 2020 einstellen.

Die Sender würden dann nur noch in HD empfangbar sein. Der im 21. Bericht der KEF vorgestellte Schritt soll vor allem Kosten senken.
 
ARD und ZDF nehmen laut KEF an einem „Runden Tisch“ über die Zukunft des Satellitenrundfunks unter Moderation der Medienbehörden teil. Eines der Themen wäre die Frage, wann die parallele Ausstrahlung von TV-Kanälen in SD und HD eingestellt werden kann, schreibt die Kommission in ihrem Bericht. 
 
„Es besteht nun die Hoffnung, dass ein solcher Schritt seitens der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bis Mitte 2020 möglich sein könnte“, heißt es außerdem im KEF-Bericht. Die Kommission erkennt daher den Finanzbedarf für SD-Satellitenrundfunk in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 nicht mehr an.
 
Während die SD-Abschaltung auf Astra für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten relativ einfach wäre, ist die Situation für die privaten Rundfunkanstalten schwieriger. Die HD-Versionen ihrer Kanäle sind nicht frei verfügbar, sondern Teil der verschlüsselten, kostenpflichtigen HD+-Plattform.
 
Gegenwärtig beziehen jedoch weniger als 20 Prozent der deutschen HD-Satellitenhaushalte HD+. Die überwiegende Mehrheit der Haushalte ist mit den unverschlüsselten, kostenlosen SD-Versionen von RTL, Sat.1, ProSieben und anderen kommerziellen Sendern zufrieden. Die SD-Abschaltung würde daher zu erheblichen Reichweitenverlusten bei den kommerziellen Sendern führen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen.
 
Mit Diveo von der M7 Group gibt es nun einen zweiten Anbieter, der Abonnements für die HD-Versionen der kommerziellen Kanäle auf Astra anbietet. Auch der deutsche Plattformbetreiber Media Broadcast wird voraussichtlich mit Freenet TV Sat in diesen Markt eintreten. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Player die Abonnements erhöhen und damit den Weg für die SD-Abschaltung der kommerziellen Sender frei machen werden.
 [tk]

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385 Kommentare im Forum
  1. Ist doch OK. Das wird HD nochmals etwas "pushen". Clevererweise sollten dann die HD-Programme aus dem Low Band ins High Band wechseln, da dort mehr Bandbreite zur Verfügung steht. (33 statt 27 MHz - SR 27.500 statt 22.000)
  2. Dumm nur, dass das ZDF mit SES schon vertraglich vereinbart hat, seine SD-Signale bis mindestens Ende 2020 via 19.2°E auszustrahlen. Das ZDF hat weiterhin erklärt, dass unabhängig von der Entscheidung der KEF es auch darüberhinaus an einer SD-Ausstrahlung - auch ohne Gebührenmittel - festhält, bis ca. 90% aller Sat-Haushalte das ZDF mit HD-Equipment empfangen können. Da wird die ARD wohl alleine abschalten müssen... Verlängert: ZDF bleibt bis Ende 2020 in SD per Satellit empfangbar
  3. Ist ja nicht so, dass HD-Geräte weiterhin die SD Sender der privaten bis 2023 empfangen könnten. Was für ein Stuss manchmal geschrieben wird
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