Schluss mit Kabelfernsehen: Satelliten-TV clever verteilen

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Satellit, Erde; © Nmedia - stock.adobe.com
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Eine Alternative zum Kabelfernsehen ist seit jeher der Satellitendirektempfang. Für das deutsche Fernsehpublikum wird dieser über die Astra-Satellitenposition auf 19,2 Grad Ost bereitgestellt. Eine große Kanalvielfalt ohne monatliche Kosten ist vielen bereits als Vorteil bekannt. Doch das ist längst nicht alles.

Seit den 1980er Jahren werden deutschsprachige TV-Sender via Satellit für den Direktempfang angeboten. Dabei ist schon immer der größte Vorteil, dass ohne monatliche Kosten ferngesehen werden kann. Doch der Sat-Direktempfang ist 2023 nicht nur wiederholt der beliebteste Empfangsweg (mit rund 45 Prozent Marktanteil), dieser Übertragungsweg bietet auch eine Reihe von Vorteilen wie etwa die Sprachvielfalt. Allein auf Astra 19,2 Grad Ost sind mehr uncodiert ausgestrahlte internationale Programme vertreten, als je im deutschen TV-Kabel angeboten wurden. Hinzu kommt, dass die Zuschauer auch nicht auf eine Satellitenposition limitiert sind und je nach Herkunftsland und Sprachgebiet in der Regel auch ihre Heimatprogramme via Satellit zusätzlich zu den wichtigsten deutschen Sendern empfangen können.

Beim deutschsprachigen Fernsehen hat Astra auf 19,2 Grad Ost von jeher eine Menge zu bieten und deutlich mehr als die Kabelnetz­provider. Bei TV-Sendern zählt der Satellit weiterhin zur Grundversorgung. Deshalb verwundert es nicht, dass Zuschauer über diesen Empfangs­weg nicht selten ab der ersten Stunde einen neuen Sender empfangen können. Das waren in der jüngeren Vergangenheit gar nicht so wenige. Einige Beispiele dafür sind mehrere Deluxe-Musikkanäle, wie Deluxe Rock, sowie Doku- und Spartensender, wie One Terra oder Just Fishing. Daneben sind über Satellit mehrere Regionalversionen der großen deutschen Privatsender zu finden.

Schon allein mit den 4K-Sendern kann der Satellit auftrumpfen. Neben meheren frei empfangbaren Kanälen sind auch drei hochwertige UHD-Sender bei HD+ enthalten
Schon allein mit den 4K-Sendern kann der Satellit auftrumpfen. Neben meheren frei empfangbaren Kanälen sind auch drei hochwertige UHD-Sender bei HD+ enthalten

Die internationale Programmvielfalt beschränkt sich dabei nicht auf das nationale Publikum des jeweiligen Landes. Internationale Nachrichtensender wie CNN, BBC News, Sky News, CNBC und Bloomberg TV informieren in Krisen­situationen, wie sie zuletzt leider häufiger vorherrschen, auch über die Grenzen hinweg. Zudem findet man unter anderem Sender aus Frankreich, den Niederlanden und sogar aus Algerien, China und Kuba. Selbstverständlich können auch Bezahlangebote wie Sky und HD+ über Astra bezogen werden. Astra versorgt nicht nur Zuschauer, sondern auch Zuhörende. Über die Position 19,2 Grad Ost sind alle Radioprogramme der ARD und des Deutschlandfunkes aufgeschaltet sowie eine Auswahl von deutschsprachigen Privat­radios, wie Ego FM, Antenne Bayern und die Rock Antenne. Weiter findet man auf Astra ein breites Spektrum an französischen Stationen, die österreichischen ORF-Radios und noch einiges mehr. Allein an die 250 frei empfangbaren TV- und über 130 Radioprogramme auf Astra 19,2 Grad Ost, der Großteil davon in Deutsch, sind gute Argumente für den Satellitenempfang.

Welche Art der Satellitenanlage brauche ich?

Wer sich für eine Satellitenlösung entscheidet, muss zuerst sondieren, welche Art einer Satellitenanlage ab Sommer 2024 den noch vorhandenen Zwangs­kabelanschluss ersetzen soll. Dies wird vor allem von den Gegebenheiten vor Ort bestimmt. Dazu zählen unter anderem die Größe des Gebäudes und die Bedürfnisse seiner Bewohnenden. Eine große Bedeutung hat auch, in welchem Umfang die bereits vorhandene Signalverteilanlage weiter genutzt werden kann. Schließlich geht es darum, die Kosten für die Umrüstung gering zu halten.

Christoph Mühleib

„Es ist eine gute Sache, dass Mieterhaushalte nun endlich selbst entscheiden können, wie sie fernsehen möchten. Sie sollten ihre neugewonnene Wahlfreiheit nutzen und genau überlegen, was ihnen wichtig ist: Kostenloser TV-Empfang? Eine große Senderauswahl? Erstklassige Bild- und Tonqualität, unabhängig von der Bandbreite des Internetanschlusses? Sat-TV bietet all das – und das alles ganz ohne Vertrag.“

Christoph Mühleib, Geschäftsführer SES Germany GmbH

Eigene Sat-Antenne am Balkon

Sofern ein südseitiger Balkon vorhanden ist, bietet sich der Aufbau einer eigenen Sat-Schüssel an. Allerdings ist die feste Montage an vielen Mietobjekten untersagt. Eine übliche Astra-Sat-Antenne mit maximal 70 Zentimeter Durchmesser lässt sich aber auch gänzlich ohne Bohren stabil aufbauen. Hier geht es einfach darum, dass keine baulichen Veränderungen am Gebäude vorgenommen werden. Optimal eignen sich für derartige Vorhaben auch Flachantennen wie die Selfsat-Serie, die dezent am Fenster befestigt werden können. Je nachdem, wie viele TV-Geräte parallel zum Einsatz kommen sollen, muss der LNB der Anlage ausgewählt werden. Mit sogenannten Single-LNBs ist maximal ein TV-Tuner versorgbar. Soll aber an mehreren Plätzen gleichzeitig geschaut werden oder gegebenenfalls auch eine Aufnahme parallel zum Fernsehgenuss erfolgen, empfiehlt es sich, auf eine größere LNB-Variante zu setzen oder alternativ den Einkabelempfang (Unicable) zur Signalverteilung in der Wohnung in Betracht zu ziehen. Letzterer ist vom Installationsaufwand überschaubarer, da – wie der Name schon sagt – nur ein Kabel ins Innere der Wohnung verlegt werden muss.

Zweifellos gibt es den Sat-Empfang nicht ohne Mühe, denn vor der ersten Nutzung ist etwas Arbeit angesagt. Hat man diese aber hinter sich, kann man sich freuen, denn wer mit den öffentlich-rechtlichen HD-Programmen und einem reichhaltigen SD-Programmangebot der Privatsender zufrieden ist, muss ab Juli 2024 keine Folgekosten mehr für den TV-Empfang befürchten. Die Kosten für die Anlage sind je nach Material und Installationsbedarf variabel. 

Fakt ist: Eine einfache Astra-Sat-Anlage gibt es je nach Ausstattung bereits ab 150 Euro und somit ungefähr für den Betrag, der bisher minimal pro Jahr für den Kabelanschluss ausgegeben wurde. 

Was bietet das HD+ Paket?

Wer zusätzlich noch HD- oder gar Ultra-HD-Inhalte beziehen möchte, kann dies auch via Satellit tun. Beispielsweise mit dem HD+ Paket, welches für 6 Euro im Monat angeboten wird. Es beinhaltet 26 private HD-Sender und weitere drei UHD-Sender. Was vielen wichtig ist: Anonymes Fernsehen ist über die HD+-Karte aus dem Fachhandel möglich. Bei der HD+ Komfort-Funktion, die auf TV-Geräten von Samsung, Panasonic, LG und weiteren TV-Herstellern nutzbar ist, bietet der Dienst zusätzlich moderne Komfort­funktionen wie etwa den Neustart einer Sendung an. Mit dem Update der HD+ TV-App kommt mit der Pause-Funktion ein ganz neues Feature, welches es für Satellitennutzer so einfach ohne lokalen Speicher bisher nicht gab.

Die neue HD+ Oberfläche bietet noch größere Übersichtlichkeit für den Nutzer
Die neue HD+ Oberfläche bietet noch größere Übersichtlichkeit für den Nutzer

Auch deutlich mehr Informationen zu den Sendungen und eine individuellere Empfehlungsoption stehen zur Verfügung, und das zum selben Preis wie die Methode mit CI+-Modul, nämlich für gerade einmal 6 Euro monatlich oder 75 Euro im Jahresabo. Auch Nutzer, die nach der Testphase kein aktives HD+ Produkt mehr möchten, können viele Funktionen der App in einem eingeschränkten Umfang weiter nutzen. Zudem ermöglicht HD+ mit HD+ ToGo auch den Mobil­empfang. Diese Option kann zusätzlich schon ab 20 Euro jährlich dazugebucht werden. HD+ ToGo ist auch perfekt als Second Screen geeignet. Wer keine Möglichkeit hat, Satelliten-TV zu nutzen, für den stellt SES-Astra auch HD+ über IP bereit. Aktuell wird dieses von Panasonic-TV-Geräten verarbeitet. 

Regionalfernsehen kommt nicht zu kurz: Verschiedene lineare Sender gibt es über ­Satellit, aber auch das Lokal TV-Portal bringt regionale Inhalte ins Wohnzimmer
Regionalfernsehen kommt nicht zu kurz: Verschiedene lineare Sender gibt es über ­Satellit, aber auch das Lokal TV-Portal bringt regionale Inhalte ins Wohnzimmer

Wohnungswirtschaft kann auf Satellit wechseln

Der Sat-Empfang bietet auch für die Wohnungswirtschaft eine attraktive Möglich­keit, die TV-Versorgung zukünftig weiter zentral bereitzustellen und die Kosten dafür gering zu halten. Dafür kommen Hausanlagen oder gar Anlagen, die ganze Wohngebiete versorgen können, in Frage. Vermieter können diese auf verschiedene Weisen realisieren. So ist es in vielen Häusern möglich, die bereits genutzte Infrastruktur umzurüsten, sprich die im Haus verlegten Koaxialkabel auch weiterhin zu verwenden und über diese die von einer zentralen Satellitenantenne gespeisten Programme ohne monatliche Kosten zuzuführen. In der Regel müssen nur die Verteilanlage aufbereitet und die Anschlussdosen pro Wohnung umgerüstet werden. Moderner und somit auch attraktiver ist für die Wohnungswirtschaft natürlich die komplette Umrüstung für das Gigabit-Zeitalter. Glasfaser ist hier das zentrale Thema.

Das optische Satellitensignal wird von einer Empfangsanlage via Glasfaser bandbreitenunabhänig an beliebig viele Haushalte verteilt
Das optische Satellitensignal wird von einer Empfangsanlage via Glasfaser bandbreitenunabhänig an beliebig viele Haushalte verteilt

Mit dem Breitband-Internetanschluss kann heute auch Sat-TV in jede Wohnung gelangen; und das zu überschaubaren Investitionskosten. ­Astra setzt dabei auf eine gebäude­interne Glasfaserverkabelung mit Open Access oder Glasfaser-Koax-Hybrid­lösungen. So lassen sich auch international belegte Wohneinheiten bestens versorgen. Bis zu vier Satellitenpositionen können parallel mit der Glasfaserzuleitung in jede Wohnung transportiert werden, wodurch auch fremdsprachige Mieter kostenfrei die heimischen Sender empfangen. Astra bietet auf der eigens für Vermieter und die Wohnungswirtschaft installierten Website wowi.astra.de viele Informationen an. Zudem kann Kontakt mit dem Satellitenbetreiber zu diesem Thema und individuellen Lösungen aufgenommen werden. Glasfaserinternet und Sat-TV sollen schließlich bei Mietern und Eigentümern mit Zukunftssicherheit durch höchste Breitbandreserven für Internet, Telefonie, 8K, intelligente Gebäude­steuerung und Smart Living punkten.

Mit nur einer Sat-Anlage lassen sich per Glasfasernetz sogar ganze Städte mit Sat-TV versorgen
Mit nur einer Sat-Anlage lassen sich per Glasfasernetz sogar ganze Städte mit Sat-TV versorgen

Vorteile beim Sat-Empfang

Der Satellit bietet zum immer teurer werdenden Kabel-TV eine breite Alternative. Wer monatliche Kosten scheut und am liebsten anonymisiert fernsieht, wird hier bestens bedient. Zusatzangebote wie HD+ ermöglichen ein schnelles HDTV-Upgrade bei den Privatsendern. Für die Wohnungswirtschaft bieten moderne, mit Glasfaser und Breitbandanschluss gekoppelte Anlagen die Chance, ihre Immobilien attraktiver zu gestalten.

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  • Satellit-Erde-Sterne: © Nmedia - stock.adobe.com
99 Kommentare im Forum
  1. Anonym über die Karte, über die App nicht so sehr. Weiter sollte auch erwähnt werden, dass die Sendersortierung nicht mehr so einfach funktioniert mit der App wie ohne, auch soll die Performance der Menus wie sonstigen Onlineinhalte/Apps leiden.
  2. Hier in München sind es tatsächlich gar nicht so wenige Häuser auf welchen teilweise mehrere Kathrein CAS Antennen fein säuberlich montiert sind. So oder so, es muss nicht jedes Mal ein Riesenspiegel sein, ich empfange mit der Multytenne das was ich sehen will. Besser als das Zwangskabel ist es allemal!
  3. Wenn das Haus nicht unter Denkmalschutz steht, kann die Hausverwaltung nicht viel tun. Solange nicht gebohrt wird. In 5 Jahren kommen ca. 900,- bei Kabel zusammen. bei angenommen 15,-/Monat Streaming 420,- bei 7,-/M Sooo wenig ist das nicht für jeden. Streamen ist auch nicht für jeden, ich denke an die Senioren, die ja auch zu Haufen in diesen Wohnblöcken wohnen. Gut, ist die Sicht zum Sat. nicht frei, ist das mit Direktempfang Einzelempfang eh hinfällig wieso Kabel ziehen? die Satanlage mit der Kopfstation wird da angeschlossen, wo der Kabelanschluss abgeklemmt wird. Die vorhandene Verteilstruktur kann bleiben. Wenn keiner beim KableTV Probleme hatte, sind auch keine bei der Satumsetzung zu erwarten. Lediglich von der Schüssel zum Übergabepunkt wird was verlegt. Das muss keine große Sache sein.
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