Satnews: Wechsel der Uplink-Station beobachtet?

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Dem Anschein nach wurde bei diesem Transponder auf eine andere Uplin-Antenne gewechselt

Aktuell werden die Ausstrahlungen über Astra 19,2 Grad Ost neu organisiert. Als primärer Anlass dafür dient die Inbetriebnahme des Astra 1P. Aber es passiert mehr. Einen spannenden Effekt haben wir während der frühen Morgenstunden beobachtet.

Eigentlich war es unser Ziel, den Wechsel weiterer Transponder von den älteren Astras auf den neuen Astra 1P einzufangen und zu dokumentieren. Doch was wir gestern während der frühen Morgenstunden eingefangen hatten, war definitiv etwas anderes.

Was wurde beobachtet?

Unter anderem hatten wir uns für die Beobachtung des Transponders 113 auf der 12,633 GHz horizontal entschieden. Eher zufällig. Denn dieser kommt von Astra 1N, dem neuesten der alten Satelliten auf 19,2 Grad Ost. Astra 1N hat auch seine geplante Einsatzdauer noch nicht erreicht und so würde aus unserer Sicht auch keine Notwendigkeit bestehen, den Transponder auf Astra 1P zu wechseln. Denkbar wäre höchstens, dass es der ausdrückliche Wunsch des Kunden wäre, der diese Übertragungskapazität gebucht hat.

Während der frühen Morgenstunden waren wir Zeuge, wie auf 19,2 Grad Ost beim Satellitentransponder 113 um cirka 5.46 Uhr und 30 Sekunden auf einen Schlag die Signalstärke von 16,4 dB auf Null zurückging. Bereits wenige Sekunden später war sie aber wieder da. Auf den ersten Blick hatte es den Eindruck, als wäre dieser Transponder tatsächlich auf Astra 1P umgeschaltet worden. Doch schnell kamen wir zur Überzeugung, dass das eher nicht der Fall war.

Was war anders?

Zunächst fiel auf, dass die zurückgekehrte Signalstärke nur um 0,2 bis 0,3 dB stärker war, als zuvor. Das passte irgendwie gar nicht zu den Beobachtungen der letzten Zeit, wo der Wechsel auf Astra 1P zumindest mit einem Signalstärkezuwachs von rund 0,8 dB verbunden war.

Die weitere Beobachtung ergab zudem, dass der Signalstärkeverlauf dieselbe Struktur zeigte, wie vor dem beobachteten kurzzeitigen Signalausfall von vielleicht drei Sekunden. Dazu muss man wissen, dass Satellitentransponder oft ein gewisses Eigenleben besitzen, das bei der Langzeitbeobachtung der Signalstärke anhand bestimmter Muster ersichtlich wird.

Zuletzt ist die tägliche Wanderung eines Satelliten anhand des Signalstärkeverlaufs innerhalb eines Tages zu erkennen. Der ist nämlich nicht konstant, sondern schwankt in Form einer gleichmäßigen Wellenlinie geringfügig auf und ab. Da sich aber jeder Satellit etwas anders bewegt, sorgt er auch für ein ihm eigenes Signalstärkemuster. Bei einem Wechsel von einem zu einem anderen Satelliten hätte es demnach einen, nennen wir es Knick in der Langzeitkurve des Signalstärkeverlaufs geben müssen. Was aber nicht der Fall war.

Was haben wir beobachtet?

Fest steht, dass Transponder 113 nach wie vor von Astra 1N kommt. Eine Umschaltung muss es aber dennoch gegeben haben. Allerdings nicht im Weltall, sondern auf der Erdoberfläche. Übrig bleibt im Grunde nur ein Wechsel zu einer anderen Uplink-Antenne. Ob nun einfach zwischen zwei nebeneinander stehenden Uplink-Antennen umgeschaltet wurde oder ob nun eine andere Uplink-Station für die Signalzuführung zum Satelliten verantwortlich zeichnet, entzieht sich unserer Kenntnis.

Was ist mit dem Signalstärke-Unterschied?

Vermutlich gibt das Sendegerät an der neuen Uplink-Antenne etwas mehr Leistung ab, sodass sich der geringfügige Signalstärke-Zuwachs von 0,2 bis 0,3 dB erklären lässt.

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2 Kommentare im Forum
  1. Das SD Thema ist beendet. Dafür jetzt jeden Tag ein neuer Topic zu Astra 1P Wie man kann man sein Forum so derart zumullen
  2. Liebe DF-Redaktion (@DF-Newsteam ) , lasst euch doch endlich einmal den Untschied zwischen Signalstärke und Signalqualität erklären! Und wenn ihr selbst in eurem Forum mitlesen würdet, dann wüsstet ihr, das wir hier schon vor Jahren die unterschiedliche Signalqualität von Haupt- und Reserveuplink thematisiert haben und auch, wodurch diese Unterschiede verursacht wurden. Klaus
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