Gute Nachrichten für Satellitenzuschauer mit Interesse an britischem Fernsehen. Wenige Tage nach der Umsiedlung der Sendeanstalten ITV und Channel 4 auf den auch in Deutschland mit Spiegelgrößen ab 60 Zentimeter empfangbaren Astra 1N wechseln am Freitag (24. Februar) auch die Spartensender der BBC auf den leistungsstärkeren Satelliten.
Das bestätigte Alix Pryde, Director of BBC Distribution, im offiziellen Blog der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Das Problem der geographisch stark eingeschränkten Ausleuchtzone des Satelliten Astra 2D, die insbesondere in den neuen Bundesländern den Einsatz großer Parabolspiegel für den Empfang voraussetzte, gehört durch den Umzug auf Astra 1N zunächst der Vergangenheit an.
Die Frequenzen 10,773 GHz horizontal, 10,788 GHz vertikal, 10,803 GHz horizontal, 10,818 GHz vertikal (alle SR 22000, FEC 5/6) und 10,847 GHz vertikal (SR 23000, FEC 8/9) ändern sich für den am 24. Februar zwischen 4.00 und 6.00 Uhr deutscher Zeit geplanten Umzug nicht. Wer die Sender mit seiner Satellitenanlage bisher bereits empfangen konnte, muss also keinen neuerlichen Suchlauf durchführen.
Von BBC One bis BBC Four über die Kindersender CBeebies und CBBC bis hin zu BBC News, BBC Parliament, BBC Alba und den hochauflösenden Ablegern BBC HD und BBC One HD sind alle Ausstrahlungen somit auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Teilen von Bayern und Österreich mit vertretbarem technischen Aufwand und Antennendurchmessern ab 60 Zentimetern empfangbar. Auch die Hörfunkangebote BBC Radio 5 Live und BBC Radion 5 Live Sports Extra sind von dem Wechsel betroffen.
Die Sender ITV1, ITV2, ITV3 und ITV4 sowie ITV1 HD und die konkurrierenden Angebote von Channel 4, E4, More4 und Film4 sind bereits seit Monatsmitte auf Astra 1N gewechselt und können damit ebenfalls auf den Frequenzen 10,714 GHz, 10,729 GHz, 10,758 GHz, 10,832 GHz, 10,891 GHz sowie 10,906 GHz problemlos im kompletten deutschsprachigen Raum mit gängigen Satellitenanlagen auf den Bildschirm geholt werden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Astra 1N wurde am 6. August des vergangenen Jahres ins All befördert und nahm im Oktober 2011 den offiziellen Sendebetrieb auf. Der künstliche Erdtrabant ist allerdings nur vorübergehend auf 28,2 Grad Ost stationiert. Er stellt hier bis zum Start der neuen Satelliten Astra 2E und Astra 2F wichtige Zusatzkapazität zur Verfügung und sorgt zudem für Entlastung des in die Jahre gekommenen 2D-Orbiters, der dem Ende seiner technischen Lebensdauer entgegensieht.
Trotz des Spotbeams für Großbritannien liefert Astra 1N noch gute Empfangsergebnisse in Deutschland. Leider muss davon ausgegangen werden, dass die Freude über uncodierte britische Programme in Deutschland nur kurzfristig währt, weil die neuen Satelliten, die im vierten Quartal dieses Jahres ihren Weg in die geostationäre Umlaufbahn antreten, die Situation wieder verändern werden. [ar/rp]
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