Führende Technologieentwickler und die weltweit wohl bedeutendsten Satellitenbetreiber bündeln ihre Kräfte, um die Entwicklung und Durchsetzung von Sat-IP weiter zu fördern.
Auf der NAB Show in Las Vegas gaben am Mittwoch die sechs führenden Satellitenbetreiber und Hersteller die Bildung einer Sat-IP-Allianz bekannt, welche die seit dem letzten Jahr bestehende Zusammenarbeit zur Durchsetzung kompatibler Hardware und Software für die weitere Entwicklung von Sat-IP wie geplant formalisieren wird. Die Allianz besteht aus der Satellitenbetreibern SES und Hispasat sowie den Industrievertretern Panasonic, Nagra, ALi Corporation und MaxLinear.
Die Sat-IP-Technologie wandelt dabei Satellitensignale in IP-Datenströme um, die wiederum im gesamten Heimnetzwerk über WLAN oder Netzwerkkabel an die Empfänger verteilt werden. Das geschieht beim Empfang mit einem Server, der sich als Sat-IP-LNB in der Satellitenschüssel beziehungsweise als Converter in der Wohnung des Benutzers befindet und die Verteilung des Signals zu den verschiedenen Empfängern gewährleistet. Die Technologie ermöglicht es, die empfangenen Signale unverändert in der Qualität auf alle Empfänger im Haus zu verteilen.
Auch Tablets und Smartphones können die so verteilten Signale mit speziellen Apps empfangen. Mit bereits am Markt befindlichen Convertern können so bis zu acht Endgeräte versorgt werden. In Kürze sollen auch spezielle Sat-IP-LNBs sowie komplette Flachantennen mit integriertem Sat-IP-Converter für acht Empfänger folgen. Einen exklusiven Vorabtest finden Sie hierzu übrigens in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift DIGITAL FERNSEHEN (ab 8. Mai am Kiosk).
Sat-IP ist in Europa genormt (CENELEC EN50585) und kompatibel mit allen verfügbaren Netzwerk-Systemen wie WLAN, Power-LAN oder kabelgebundenen Netzwerken. Die Sat-IP-Allianz, die in Kürze in Luxemburg als gemeinnützige Organisation eingerichtet werden wird, ist verantwortlich für die Bekanntmachung der Sat-IP-bezogenen strategischen Entwicklung. Weiterhin wird die Allianz durch den Vorstand die Schaffung von Arbeitsgruppen vorantreiben. Das Hauptziel der Allianz ist es, den Einsatz des Sat-IP-Protokolls in der gesamten Branche zu fördern, Zertifizierung von neuen Geräten zu erleichtern sowie die Entwicklung und Verbesserung des Sat-IP-Standards voranzubringen.
In den letzten Jahren haben fast 40 Hersteller laut Allianz den Sat-IP-Standard mit Entwicklung von Produkten, die mit ihren Anforderungen Sat-IP-kompatibel sind, unterstützt. Durch die großen Innovationsmöglichkeiten der Sat-IP-Technologie wurde dabei nach Angaben der Gründer nun die Notwendigkeit erkannt, durch diese Allianz ein offenes Forum für alle Hersteller, Satellitenbetreiber, Rundfunkanstalten und Dienstleister zu schaffen, die sich in der Entwicklung und Verbesserung eines Standards für die Zukunft der Verbreitung von Satelliteninhalten engagieren möchten. [th/mib]
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