Sat-DX: So kommt das Dschungelcamp zu uns

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Die Signalzuführung des RTL-Dschungelcamps kommt über 7 Grad Ost

Aktuell zieht wieder das RTL-Dschungelcamp unzählige Fans vor den Fernseher. Alle wollen wissen, wie es den Stars, von denen viele noch nie etwas vernommen haben, in der australischen Wildnis ergeht. Doch wie kommen die Signale des Camps zu uns?

Wie live ist das Dschungelcamp?

Um diese Frage korrekt beantworten zu können, müssen wir uns zunächst vergegenwärtigen, dass sich Australien quasi am anderen Ende der Welt befindet. Der Zeitunterschied zwischen uns und Brisbane, das Camp liegt 120 km südlich davon, beträgt neun Stunden. Was heißt, dass es an der australischen Ostküste bereits sechs Uhr am Morgen des nächsten Tages ist, während es bei uns 21 Uhr ist. Allerdings „noch im gestern“.

Das Signal auf der 12,699 GHz vertikal auf 7 Grad Ost ist frei empfangbar, aber ziemlich schwach

Das heißt, dass die Dschungelprüfungen alleine deshalb schon nicht live sein können, weil diese während der ausklingenden australischen Nacht erfolgen müssten. Also sind sie gezwungenermaßen Aufzeichnungen. Gleichzeitig aber auch Kurzfassungen, weil wir das zeitaufwändige Rundherum nicht zu Gesicht bekommen.

Der Livepart der einzelnen Folgen des Dschungelcamps beschränkt sich auf die Auftritte des beliebten Moderatorenpaars Sonja Zietlow und Jan Köppen. Immerhin wird die gesamte Sendung vor Ort produziert und muss in Folge über Satellit nach Europa übertragen werden.

Wo ist das Dschungelcamp zu sehen?

Die aktuellen Folgen des Dschungelcamps gelangen zu uns über die Eutelsat-Position auf 7 Grad Ost. Die Überspielung erfolgt auf 12,699 GHz vertikal (15.000, ¾, DVB-S2/8PSK). Gesendet wird allerdings mit geringer Leistung, sodass für den Empfang größere Antennen anzuraten sind. Zu finden ist die Übertragung unter dem Namen „PATH 2 MAIN“ und kommt in Full-HD.

Die Signalqualität der Videoüberspielung ist um einiges besser, als beim regulären RTL-Signal

Eutelsat 7B/7C auf 7 Grad Ost ist aber nur das Ende der Satelliten-Signalzuführung. Denn der Satellit ist von Australien aus nicht erreichbar. Deshalb braucht es einen weiteren Satelliten, vermutlich den das Signal über Amerika kommend, zu uns gelangt. Da uns der Übertragungsweg von Australien bis zur Weiterausstrahlung über 7 Grad Ost nicht bekannt ist, können wir dazu keine weiteren Angaben machen.

Was sind die Unterschiede?

Für alle, die die Gelegenheit haben, auch den Feed des Dschungelcamps zu empfangen, mag das einen gewissen Nervenkitzel bedeuten. Zumal diese Überspielungen, so wie auch während der Jahre zuvor, unverschlüsselt übertragen werden.

Der wesentliche Unterschied zur regulären RTL-Übertragung ist, dass hier das Logo fehlt

Doch wer nun meint, auf dem Überspielungskanal mehr zu sehen, als regulär auf RTL ausgestrahlt wird, der muss enttäuscht werden. Der große Unterschied liegt darin, dass auf dem Feed keine Werbung zu sehen ist. Stattdessen wird nur das vollformatige grüne Dschungelcamp-Logo übertragen. Zusätzliche Liveblicke an den Rand des australischen Dschungels gibt es hier demnach nicht.

Einen entscheidenden Unterschied gibt es noch: Auf dem Feed fehlt das „RTL Live-Logo“.

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2 Kommentare im Forum
  1. Soll das etwa heißen, dass erst während der Live-Übertragung auch die Aufnahmen der Dschungelprüfung übertragen werden? Werden diese nicht schon vorher nach Deutschland überspielt und von hier aus in die Live-Übertragung eingefügt? Wäre doch sicherer, falls es mal ne Störung bei der Live-Übertragung gibt und außerdem muss das ganze Material ja eh nach Deutschland überspielt werden, inklusive der Outtakes?
  2. Die werden die Sendung in Australien produzieren und schneiden und dann von dort aus insgesamt Live fahren. Das gesamte Roh-Material der Kameras wird dann sicherlich entweder auf dem herkömlichen Wege via Datenträger nach Köln geschafft am Ende des Camps, oder über Cloud und Internet so überspielt, was man dann mit nicht priorisierten Datenverkehr machen kann, was billiger ist. In Köln wird man dann lediglich, wie z.b. bei der Formel 1, die Werbung schalten, wo dann auf dem Feed das grüne Logo kommt. Die Produktion in Australien hat steuerlich Vorteile. Australien gewährt Produktionen vor Ort Steuervorteile (30% Steuervorteile wenn die ganze Produktion in Australien stattfindet). Produktionen in gewissen Gebieten Australiens (Queensland, wo die Produktion stattfindet, gewährt z.b. Steuervergünstigungen von 10% auf Post-Production) können weitere Zuschüsse einhamstern. Zudem, gut gestaltet, gibts extra Steuergutschriften für Sendungen mit weniger als 65 Folgen, hier kommt es darauf an, unter was die jeweile Staffel als Produktion in Australien registriert ist. Zudem muss der Feed die ganze Zeit bezahlt werden, ob nun die ganze Sendung, abzgl. Werbung, drüber läuft, oder nur die Live-Streacken mit Sonja und Jan.
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