Im sächsischen Schwarzenberg wollen zwei Großvermieter nun endlich Schluss mit unerlaubt an die Hausfassade angebrachten Sat-Schüsseln machen. Die Wohnungsbaugesellschaft hat daher alle betroffenen Mieter dazu aufgefordert, die Antennen binnen weniger Tage zu entfernen.
Im sächsischen Scharzenberg haben zwei Großvermieter den zahlreichen Satelliten-Schüsseln, die ohne Erlaubnis an die Fassaden ihrer Häuser angebracht wurden, nun den Kampf angesagt. Wie die „Freie Presse“ am Sonntag berichtete, hat die Wohnungsbaugesellschaft nun viele Bewohner aus dem Stadtteil Sonnenleithe per Brief dazu aufgefordert, ihre oftmals am Balkon angebrachten Parabol-Spiegel schnellstmöglich bis zum 29. April zu entfernen.
Die Vermieter seien ernsthaft gewillt, dem „wilden Spiegelwald“ ein Ende zu setzen, erklärte diesbezüglich Uwe Matthe, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft. Diesem Bestreben sei auch der formelle Ton in dem Brief geschuldet, über den sich zahlreiche Mieter nach Erhalt des Schreibens beschwert hatten. Viele Mieter seien über den Befehlston höchst empört, hieß es dazu in einem offenen Brief des Bürgervereins Sonnenleithe. Statt einfach anzuordnen, sollten die Großvermieter doch lieber erst einmal mit den betroffenen Bürgern reden. Immerhin gebe es gute Gründe, wieso viele Mieter Satellit als Empfangsweg beispielsweise dem Kabel vorzögen.
„Wir haben eine massive Zunahme dieser Anlagen registriert“, erklärte Matthe weiter. Die Meisten dieser Sat-Antennen seien aber eben ohne die vorherige Erlaubnis des Vermieters installiert worden, ein Zustand, den man nicht länger hinnehmen wolle. „Genau genommen ist das Sachbeschädigung, selbst wenn es sich um alte und nicht sanierte Gebäude handelt“, erklärte der Geschäftsführer weiter. Daher habe sich der Vermieter nun zu diesem sicherlich unpopulären Schritt des Verbots entschlossen. Betroffen sind allerdings nur diejenigen, die ihre Schüssel ohne Zustimmung fest mit der Hausfassade verbunden haben. Wer seine Antenne dagegen anderweitig aufgestellt und keine Leitungskanäle gebohrt hat, habe nichts zu befürchten.
Darüber hinaus beklagten die Mieter, dass die zur Demontage gegebene Zeit bis zum 29. April viel zu kurz sei. Matthe erklärte allerdings, dass dieser Schritt bereits Anfang Dezember angekündigt wurde und nun eben die Umsetzung auf dem Programm steht. Man sei allerdings durchaus dazu bereit, sich mit den Mietern zu verständigen und das Gespräch zu suchen, fuhr der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft fort. [fm]
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