Russlands bislang leistungsstärkster Nachrichtensatellit Express AM-4 ist unmittelbar nach seinem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur auf eine falsche Umlaufbahn geraten.
Ein Verlust des mit europäischer Hilfe konstruierten Raumflugkörpers wäre eine „ernste Sache“, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Die Raumfahrtagentur Roskosmos habe Regierungschef Wladimir Putin über das Problem informiert. Erst im Dezember 2010 waren nach dem Start drei teure Satelliten in den Pazifik gestürzt, die für das ambitionierte russische Navigationssystem Glonass vorgesehen waren.
Zunächst war unklar, ob der Satellit tatsächlich im „toten Orbit“ kreist. „Wir werten noch Telemetriedaten aus“, sagte ein Experte in Moskau. Der mehr als fünf Tonnen schwere Satellit war in der Nacht mit einer Trägerrakete vom Typ Proton-M von der kasachischen Steppe aus ins All geschossen worden. Zunächst habe der Beschleunigungsblock wie vorgesehen vier der fünf Triebwerke gezündet, hieß es. Danach brach der Kontakt ab.
Der Satellit sei mit mehr als sieben Milliarden Rubel (etwa 168 Mio Euro) versichert. Express AM-4 sollte mit seinen zehn Antennen 15 Jahre lang fast das gesamte Gebiet der Ex-Sowjetunion abdecken. [Benedikt von Imhoff/Wolfgang Jung]
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