
Deutschland hinkt in der Digitalisierung seines TV-Empfanges in Europa deutlich hinterher. Auf Länderebene ergeben sich einige Unterschiede in der Verbreitungsart, wie die aktuelle Astra-Studie „Astra Satelliten Monitor“ zeigt.
Die Verbreitung digitaler Fernsehsignale wird in den meisten Bundesländern über Satellit realisiert. Mehr als 60 Prozent aller Haushalte erhalten auf diese Weise ihr digitales TV-Programm. Ausnahmen bilden hier die Bundesländer Berlin und Hamburg, in denen der Anteil von DVB-T etwa 30 Prozent (Hamburg) bzw. fast 50 Prozent (Berlin) erreicht. Die Verbreitung via Satellit kommt in den beiden Ländern lediglich auf etwa 20 Prozent.
Dieser hohe Anteil lässt sich mit dem breiten DVB-T-Angebot erklärten, in Hamburg und Berlin sind auch die privaten Sender vertreten. Auch Bremen als Bundesland müsste eigentlich einen wesentlich höheren Anteil von DVB-T aufweisen, wurde allerdings in der Studie mit dem Flächenland Niedersachsen zusammengefasst.
Auch beim Anteil des digitalen Kabelfernsehen sind Hamburg und Berlin „Ausreißer“, was sich durch den Stadtstaaten-Status begründen lässt. Beide Bundesländer weisen nicht nur eine sehr hohe Bevölkerungsdichte auf, sondern verfügen mit den Unternehmen Hansenet (Hamburg) und Kabel Deutschland (Berlin) auch noch über reichweitenstarke Kabelnetzbetreiber.
Generell bewegt sich der Anteil des digitalen Kabelfernsehen im deutschlandweiten Durchschnitt bei etwa 20 Prozent. Überproportional ragt hier im Ländervergleich auch Baden-Württemberg heraus, was sich ebenso durch die starke Marktposition von Kabel BW begründen lässt.
Verschwindend gering ist der Anteil derer, die Fernsehen über DSL (IPTV) schauen. Ein prozentualer Anteil von weniger als einem Prozent ist für ganz Deutschland prägend. Lediglich Hamburg kann sich dank Hansenet hier „Vorreiter“ nennen, wenn auch in begrenztem Maße: Über diesen Vertriebsweg werden gerade einmal 2,7 Prozent der Hamburger mit digitalem Fernsehen versorgt. [cd]
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