Die Raumsonde Dawn erreicht voraussichtlich Ende Juli den Asteroiden Vesta. Die Bilder der Oberfläche sollen Erkenntnisse über die Entstehung von Asteroiden und unseres Planetensystems bringen.
In rund drei Monaten erreicht die 2007 gestartete Raumsonde Dawn den Asteroiden Vesta. Mit Kameras und Spektrometern wollen Wissenschaftler die Oberfläche des Kleinplaneten mit einem Durchmesser von rund 560 Kilometern erkunden. Von den Ergebnissen erwarten sich die Experten vor allem Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung des Planetensystems.
Doch vorher trifft sich das 60-köpfige internationale Team von diesem Sonntag an im schwäbischen Nördlingen, um die heiße Phase der Mission zu planen. „Dort geht es um die letzte Feinabstimmung, etwa im Bezug auf das Sortieren und Auswerten der Datenmengen, die wir erwarten“, sagte Andreas Nathues vom an der Mission beteiligten Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung der Nachrichtenagentur dpa.
Die Vesta sei deshalb so interessant für die Wissenschaft, weil sie Aufschluss darüber geben könnte, warum einige Asteroiden einen erdähnlichen Aufbau angenommen haben und andere nicht. „Auf der Vesta gibt es möglicherweise erstarrte Lavaströme, die vor viereinhalb Milliarden Jahren flossen“, betonte Nathues. Der Grund für die extreme Erhitzung des Kleinplaneten sei jedoch nicht wie bei der Erde der große Druck im Inneren, sondern die damals hohe Radioaktivität.
„In der Frühphase des Sonnensystems zerfiel das radioaktive Aluminium 26 im Urgemisch der Vesta. Dadurch wurde Wärme freigesetzt und der gesamte Asteroid verflüssigte sich, so dass sich dichte und weniger dichte Stoffe schichtweise absetzen konnten“, erklärte der Forscher.
„Die Raumsonde wird in verschiedenen Orbits ein Jahr um den Körper kreisen“, sagte Nathues. In dieser Zeit schießen die Kameras Bilder von der Oberfläche, zum Teil aus einer Entfernung von weniger als 200 Kilometern. Durch Beobachtungen mit dem „Hubble“-Weltraumteleskop wisse man bereits, dass es auf Vesta einen Krater mit einem Durchmesser von rund 460 Kilometern gebe – er bedeckt also fast die gesamte Südhalbkugel.
Mitte 2012 verlässt Dawn schließlich Vesta und macht sich auf zu seinem nächsten Ziel – dem Asteroiden Ceres. Unter der Kruste des fast 1 000 Kilometer großen Asteroiden vermuten die Experten einen gefrorenen Ozean. [Katia Rathsfeld/ar]
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