Die Raumsonde „Dawn“ hat die bislang besten Aufnahmen eines Urplaneten zur Erde gefunkt. In rund 200 Millionen Kilometer Distanz wurde der Protoplanet Vesta entdeckt, dessen Entstehung auf die Frühzeit des Sonnensystems zurückgeführt werden kann.
Seine Erforschung soll die Entwicklungsgeschichte unserer Planeten erhellen, wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) am Donnerstag im niedersächsischen Katlenburg-Lindau erläuterte. „Die Kernfrage lautet: Wie ist unser Sonnensystem entstanden?“ sagte der wissenschaftliche Leiter des „Dawn“-Kamerateams, Andreas Nathues vom MPS.
„Vesta ist ein Urkörper des Sonnensystems, 4,5 bis 4,6 Milliarden Jahre alt. So altes Gestein kennen wir gar nicht auf der Erde. Aber wir müssen davon ausgehen, dass unsere Erde einmal ähnlich ausgesehen hat. Vesta ist in dieser Frühphase stehengeblieben. Das führt uns zurück zu den Anfängen“.
„Dawn“ (Dämmerung) befindet sich derzeit im Anflug auf Vesta und soll den Asteroiden rund ein Jahr lang begleiten. Auf den Bildern, die am Donnerstag auch von der US-Raumfahrtbehörde Nasa in Washington veröffentlicht wurden, sind bereits Details von 20 Kilometern Größe zu erkennen – damit ist die Auflösung doppelt so gut wie bei den besten Vesta-Aufnahmen des „Hubble“-Weltraumteleskops. In einigen Wochen soll „Dawn“ sich bis auf 200 Kilometer dem Asteroiden nähern und dann tausendfach kleinere Details von 20 Metern Größe erkennen. [dpa/ar]
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