Das über die Satellitenposition 9 Grad Ost verbreitete Bezahlangebot Fernsehpaket stellt seinen Betrieb zum 31. Mai ein. Ab sofort nimmt der Betreiber Alles Sehen TV keine Neukunden mehr an und verweigert auch Abo-Verlängerungen.
In einem Schreiben vom Montag informierte der Betreiber seine Vertriebspartner im Fachhandel über die bevorstehende Abschaltung. Auf der Fernsehpaket-Homepage war die Information am frühgen Abend zunächst nicht zu finden. Der Markt für Pay-TV auch mit speziellen Zielgruppensendern sei im deutschsprachigen Raum für einen wirtschaftlichen Sendebetrieb nach wie vor nicht groß genug, hieß es zur Begründung.Alles Sehen TV stelle daher die Veranstaltung von Bezahlangeboten ein und werde geschlossen.
Die Pay-TV-Sender Deutsches Musik Fernsehen und Gute Laune TV, die im Paket „Fernsehen für mich“ enthalten sind, können ab 1. Juni in einem neuen kleinen Paket, das nur aus diesen beiden Sendern besteht, weiter über Satellit empfangen werden. Dieses Paket werde von der auf Musikvermarktung spezialisierten Firma Platinum Stage angeboten.
Die vorhandene Conax-Decoderkarte könne dafür nach derzeitigem Stand weiter genutzt werden. Interessenten müssten dafür aber explizit eine E-Mail an musik@fernsehpaket.com senden, um die Weitergabe der Daten an den künftigen Vertragspartner zu genehmigen, hieß es weiter.
Für das Paket „HD für mich“ soll ebenfalls ein neuer Betreiber gefunden, für den jedoch eine neue Decoderkarte erforderlich sein soll. In diesem Fall gehe die eMail zur Bestätigung der Datenweitergabe an HDTV@fernsehpaket.com. Zu Modalitäten wurde zunächst nichts bekannt. In beiden Fällen betonte der Anbieter, dass Prepaid-Kunden von der Einstellung zunächst nicht betroffen sind. Sie sollen die abonnierten Sender bis zum Ende des vorbezahlten Zeitraums unverändert empfangen können.
Das Fernsehpaket war Mitte 2009 als Conax-verschlüsselte Alternative zu den damaligen Platzhirschen Sky und Arena mit eher kleineren Spartensendern wie Gute Laune TV, Silverline oder Duck TV HD aufgeschaltet worden. Durch die Verbreitung auf der von wenigen Haushalten angepeilten Satellitenposition 9 Grad Ost (Eurobird 9A) war dem Angebot der Durchbruch versagt geblieben.
Zur Zahl seiner Abonnenten hatte das Unternehmen in der Vergangenheit keine Angaben gemacht. Die Freischaltung wurde aus lizenzrechtlichen Gründen ausschließlich für Kunden mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein und Südtirol durchgeführt. [js]
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