
Darmstadt – Wie die polaren Eismassen das Klima der Erde bestimmen, soll der ESA-Satellit Cryosat-2 klären, für den ein neuer Starttermin festgelegt wurde.
Nachdem Probleme mit der ukrainischen Trägerrakete den Start des Eisforschungssatellits Cryosat-2 Mitte Februar unmöglich gemacht hatten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete), soll dieser nun am 8. April in die Luft geschossen werden. Das berichtet die European Space Agency ESA.
An Bord von Cryosat-2 befindet sich der Allwetter-Radarhöhenmesser Siral zur räumlichen Vermessung der Erdoberfläche. Dieser kann der ESA zufolge die Dicke des Meereises sowie die Höhe der Landeismassen mit einer Genauigkeit von ein bis drei Zentimetern vermessen. Auf diese Weise könnten auch große uneinheitliche Eisoberflächen präzise erfasst werden.
Die jüngsten Rekordtiefstwerte bei der Ausdehnung des sommerlichen Eispanzers der Arktis deuten laut ESA auf einen tiefgreifenden Wandel in den Polargebieten der Erde hin. Auch wenn die Fläche des Eises bereits seit mehreren Jahren durch Satelliten wie dem europäischen Envisat vom Weltraum aus erfasst werde, so besteht vor allem ein Bedarf an einer genauen Erfassung der Veränderungen in der Dicke dieser Eismassen. Dazu soll der Cryosat-2Datenmaterial liefern.
Cryosat-2 wird von einem russischen Dnepr-Träger, vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus in eine Umlaufbahn in 700 Kilometern Höhe gebracht. Unmittelbar nach der Trennung des Satelliten von der Trägerrakete wird er von der ESA im Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt übernommen und gesteuert. [ar]
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