Die Satellitenplattform HD Plus hält nichts davon, Sendepartner zu qualitativen Mindeststandards bezüglich der Anteile nativer hochauflösender Programminhalte zu verpflichten.
DIGITAL FERNSEHEN hatte beim Betreiber HD Plus GmbH im Zuge der Kritik von Zuschauern an geringen HD-Anteilen im Programm von Sport1 HD angefragt, ob seitens der Plattform entsprechende Bedingungen an die Sender gemacht werden. Das verneinte Sprecher Michael Jachan am Dienstagabend.
„HD Plus ist die technische Plattform, die den Sendern ermöglicht, ihre Programme in HD zu zeigen. Der Anteil an nativen HD-Sendungen insgesamt wächst kontinuierlich, vor allem in der Primetime zeigen die großen Privatsender überwiegend natives HDTV“, sagte Jachan. Acht Sender bezeichnete er als „klares Commitment für HD Plus“, räumte aber ein, einige Anbieter befänden sich „noch mitten im Prozess, den gesamten Sendebetrieb auf HDTV umzustellen“.
„Hier erwarten wir in naher Zukunft eine wachsende Anzahl an HD-Sendungen“, betonte Jachan. Von der Einführung eines einheitlichen Siegels zur Kennzeichnung nativer HD-Inhalte, welches die Unterscheidung zwischen „echtem“ und hochskaliertem HDTV erleichtern könnte, wollte der Sprecher hingegen nichts wissen: „Eine besondere Kennzeichnung nativer HD-Inhalte ist nicht geplant.“
Ein Großteil der auf HD Plus vertretenen Sender strahlt derzeit nur ausgewählte Inhalte wie Spielfilme, US-Serien und einzelne Shows oder Magazine in HDTV aus und bedient sich bei den restlichen Inhalten des technischen Kunstgriffs, vorhandene PAL-Quellen auf die höhere Auflösung umzurechnen. Dieses Upscaling verbessert zwar den Bildeindruck, beschert dem Zuschauer aber kein echtes HD-Erlebnis. Viele Programmzeitschriften kennzeichnen mit einem „HD“-Symbol native Ausstrahlungen in 720p und 1 080i. [ar]
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