Die nächsten beiden Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo sind am Freitagabend erfolgreich ins All gestartet.
„Es war ein Bilderbuchstart und auf die Sekunde genau“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Trabanten Nummer drei und vier hoben vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus mit einer Sojusrakete ab. Mit nun vier Satelliten am Himmel startet die Testphase für das Navigationssystem – von Anfang 2013 an sollen erstmals Ortsbestimmungen möglich sein.
Auf ihren künftigen Erdumlaufbahnen in 23 000 Kilometer Höhe werden die Satelliten vom Galileo-Kontrollzentrum im oberbayerischen Oberpfaffenhofen gesteuert. Zunächst bringen die Spezialisten die Trabanten im Orbit auf die korrekte Laufbahn, danach aktiviert das Kontrollzentrum die hochpräzisen Atomuhren zur Ortsbestimmung. „Diese haben auf 100 Jahre gesehen nur eine Sekunde Verzug“, sagte die Sprecherin. Italienische Experten sind für die Synchronisierung der Uhren zuständig.
Mit nun vier Satelliten am Himmel startet die Testphase für das Navigationssystem. „Mit den Signalen dieser vier Galileo-Satelliten können wir erstmal eine Ortsbestimmung auf der Erde durchführen“, hatte der Leiter des Kontrollzentrums, Walter Päffgen, vor dem Start gesagt.
Von 2020 an sollen 30 Satelliten um die Erde kreisen und noch genauere Daten liefern als das amerikanische System GPS. Wegen seiner hohen Kosten wurde Galileo jedoch auch kritisiert. Statt anfangs angenommenen 3,4 Milliarden Euro veranschlagt die EU-Kommission aktuell fast 5 Milliarden Euro. Die ersten Galileo-Satelliten waren am 21. Oktober 2011 mit jahrelanger Verspätung gestartet. [dpa]
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