Der weltweit erste Internet-Satellit soll Meilenstein für weiteren Ausbau von Breitbanddiensten in Europa setzen.
Der weltweit erste Internet-Satellit e-Bird ist Sonntag Früh um 1:14 Uhr deutscher Zeit vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guyana mit einer Ariane-5 Trägerrakete erfolgreich in den Orbit befördert worden. Nach einer Reihe von Tests wird der von Boeing gebaute Satellit im November auf der Orbitalposition 33 Grad Ost in Betrieb gehen. Ein wichtiger Zielmarkt für e-Bird soll nach Eutelsat-Angaben Deutschland sein. Hierzulande liegen derzeit über 6,7 Millionen Haushalte und rund 550.000 kleinere und mittlere Unternehmen außerhalb der Reichweite der DSL-Infrastrukturen. Für die Mehrheit dieser betroffenen Haushalte und Unternehmen wird sich diese Situation auch in den kommenden fünf Jahren nicht ändern.
e-Bird ist auf asymetrische Struktur des Internets zugeschnitten und eignet sich daher besonders für das Bereitstellen von satellitengestützten Zwei-Wege Breitbandkommunikationsdiensten in Europa. Der erfolgreiche Start des neuen Satelliten markiert einen wichtigen Schritt für Eutelsat. Das Unternehmen ist bestrebt Satellitentechnologien und Ressourcen für das Überwinden der digitalen Kluft in europäischen Regionen ohne ADSL oder andere terrestrische Breitbandanschlüsse zu entwickeln und bereitzustellen. Der Satellit ist mit vier leistungsstarken Spotbeams ausgerüstet, die sich auf verschiedene europäische Märkte, wie den deutschen Sprachraum, gezielt ausrichten lassen.
e-Bird kann einen wertvollen Beitrag für nationale und pan-europäische Breitbandprogramme leisten. Hierzu gehört zum Beispiel die e-Europe Initiative der Europäischen Union, die allen Schulen, Universitäten und Unternehmen bis zum Jahr 2005 einen Internetzugang ermöglichen will. Experten schätzen, dass derzeit durchschnittlich rund 25 Prozent der Bevölkerung und zwischen 10 bis 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in den Staaten der Europäischen Union und in den neuen Beitrittsländern noch keinen Zugang zum Breitband haben. Allein in Westeuropa liegen immer noch rund 80 Prozent der Flächen außerhalb der Reichweite terrestrischer Breitbandanschlüsse. [fp]
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