Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat den Abschiedsflug ihrer Raumfähre Endeavour verschoben. Der Space Shuttle werde nun erst am 29. April vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral (Florida) abheben, teilte die Nasa am Montag mit. Ursprünglich war der Start zehn Tage vorher geplant.
Es habe einen Terminkonflikt gegeben, weil während des geplanten Zeitraumes für die Mission ein russisches Transportschiff zur Internationalen Raumstation ISS fliegen werde. Das gleiche Ziel hat auch die Endeavour. Warum die Überschneidung nicht früher auffiel, erklärte die Nasa nicht.
Bisher waren die Startvorbereitungen problemlos verlaufen. Anders als bei der Discovery, die Ende Februar wegen technischer Probleme erst mit vier Monaten Verspätung ins All abgehoben war, zeichneten sich diesmal keine Störungen ab. Durch die Terminverschiebung könnte es eng werden mit dem restlichen Terminplan des Shuttle-Programmes. Ende Juni soll die Atlantis noch einmal zur ISS aufbrechen, danach sollten die legendären Orbiter endgültig eingemottet werden.
Kommandant der Endeavour ist der Astronaut Mark Kelly. Dessen Ehefrau, die Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords, war bei einem Attentat im Januar durch einen Kopfschuss schwer verletzt worden. Ihre Ärzte wollten ihr genehmigen, bei dem Abflug ihres Ehemanns am 19. April in Florida von der Tribüne aus zuzuschauen. Wie sich die Terminverschiebung auf diese Pläne auswirken, ist unklar.
Unterdessen sind vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus zwei russische Kosmonauten und ein US-Astronaut mit einer Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die neue Langzeitbesatzung hob in der Nacht zum Dienstag ab, so die Nasa. Die drei werden etwa fünf Monate im All bleiben. Zu Ehren des ersten bemannten Raumflugs vor fast 50 Jahren trägt die Sojus mit Alexander Samokutjajew, Andrej Borissenko und Ronald Garan an Bord den Namen Gagarin – nach dem berühmten Weltraum-Pionier Juri Gagarin (1934-1968).
Mit der Ankunft der drei Raumfahrer wird die sechsköpfige ISS-Besatzung wieder komplett sein. Das Raumschiff soll in der Nacht zum Donnerstag andocken. Derzeit arbeiten die US-Astronautin Catherine Coleman sowie der russische Kosmonaut Dmitri Kondratjew und der italienische Raumfahrer Paolo Nespoli auf dem Außenposten der Menschheit in rund 350 Kilometer Höhe über der Erde.
Vor fast 50 Jahren, am 12. April 1961, hatte Gagarin in einer Wostok-Kapsel als erster Mensch die Erde umrundet. Die Raumfahrtnation Russland erinnert mit vielen Festveranstaltungen an das Jubiläum. Die Sojus-Kapsel Gagarin sollte ursprünglich bereits Ende März zur ISS fliegen. Wegen einer defekten Schaltkreis-Anlage musste der Start aber verschoben werden. [dpa/ar]
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