Ehemaliger Hot Bird-Satellit in Friedhofsorbit versetzt

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Satellit © JohanSwanepoel - stock.adobe.com
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Eutelsat 33E hat das Ende seiner Einsatzdauer erreicht und wurde erfolgreich in den Friedhofsorbit gebracht. Hier seine Geschichte.

Eutelsat 33E, das war ein Satellit, der uns, wenn überhaupt, nur am Rande tangierte. Möchte man meinen. Doch das ist ganz und gar nicht der Fall. Denn der Satellit hat eine bewegte Geschichte hinter sich.

Wann wurde Eutelsat 33E gestartet?

Eutelsat 33E wurde am 11. Februar 2009 gestartet. Damals noch unter dem Namen Hot Bird 10. Er war für seine Zeit ein großer, mächtiger Satellit. Knapp 5 Tonnen schwer und eine Solarzellen-Spannweite von 40 Metern in der Umlaufbahn. Als Nutzlast hatte er 64 Ku-Band-Transponder an Bord.

Wo war Eutelsat 33E in Betrieb?

Obwohl als Hot Bird 10 gestartet, wurde der Satellit nicht von Beginn an auf 13 Grad Ost gebracht, sondern zunächst auf die Position 7,2 Grad West, wo er als Atlantik Bird 4A seinen Dienst aufnahm (DF berichtete damals ausführlich). 2011 wurde er auf 3,1 Grad Ost verschoben und erhielt dort die neue Bezeichnung Eutelsat 3C. Erst 2013 erreichte der Satellit die 13 Grad Ost. Dort firmierte er dann aber nicht als Hot Bird 10, sondern als Hot Bird 13D. Dort blieb er allerdings nicht allzu lange und wurde 2016 auf 33 Grad Ost verschoben, wo er seinen aktuellen Namen, Eutelsat 33E erhielt. Auf dieser Position hatte er seine längste Einsatzdauer. Nach 15 Jahren, also exakt nach dem Ablaufen seiner geplanten Einsatzdauer, wurde er nun in den Friedhofsorbit verschoben.

Warum wurde der Satellit außer Dienst gestellt?

Bei Satelliten ist es ähnlich wie bei unseren Autos. Sie fahren nur, solange Treibstoff im Tank ist. Ist der letzte Tropfen verbraucht, war es das in diesem Fall mit dem Fahrzeug. Wir könnten diesen Zustand verhindern, indem wir ihn rechtzeitig wieder betanken. Doch Tankstellen findet man im Weltall bislang leider nicht.

Deshalb werden Satelliten, deren Tankuhrnadel sich bereits auf Reserve befindet, etwas weiter nach Oben verschoben. Beim Eutelsat 33E waren das 369 km über dem geostationären Orbit. Also ganz grob auf 36.400 km. Dort wurden, wie bei Satelliten allgemein üblich, der Treibstofftank vollkommen entleert und die Akkus vollständig entladen. So ist die Gefahr minimiert, dass der Satellit wegen eines technischen Gebrechen explodieren kann. So werden für andere Satelliten gefährliche Trümmerteile vermieden.

Wie gut arbeitete Eutelsat 33E?

Wie die Betreibergesellschaft Eutelsat bekanntgab, war Eutelsat 33E Zeit seines Lebens ein ausgesprochen zuverlässiger Satellit. Seine Dienstzuverlässigkeit lag bei 99,9999 Prozent. Von so einem Wert können andere Satellitenbetreiber mitunter nur träumen…

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  • Satellit-Allein-Nebel: © JohanSwanepoel - stock.adobe.com
31 Kommentare im Forum
  1. Der "1KR"ist mittlerweile 18 Jahre alt, der" 1L" 17 Jahre und der "1M" auch schon 16 Jahre. Nur "1N" ist erst 13 Jahre alt
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