Der Satellitenbetreiber Eutelsat versorgt die deutschen Truppen in Afghanistan ab sofort wieder mit dem ARD-Programm. Das bestätigte Sprecher Thomas Fuchs am Mittwochvormittag gegenüber DIGITAL FERNSEHEN.
Man befinde sich in ständigen Gesprächen mit dem öffentlich-rechtlichen Sender, so Fuchs. Die ARD sei von sich aus auf Eutelsat zugekommen und habe um eine Wiederaufnahme der Verbreitung gebeten. Der Satellitenbetreiber sprach von einerunbürokratischen Lösung im Interesse der betroffenen Streitkräfte und einer reibungslosen Empfangssituation.
Auch die ARD-Vorsitzende Monika Piel bestätigte die Wiederaufnahme der Ausstrahlungen zwischenzeitlich im Rahmen einer Pressekonferenz in Stuttgart. Die Diskussion über die in enger Abstimmung mit der Bundeswehr und dem Bundesverteidigungsministerium erfolgte Abschaltung kritisierte sie als populistisch. Aufgrund der Zeitverschiebung hätten die Soldaten ohnehin Sendungen wie die „Sportschau“, die in einer Kritik des Bundeswehr-Verbands hervorgehoben worden war, gar nicht sehen können.
Ursprünglich hatte die ARD ihre Eutelsat-Verbreitung zum 8. Juni 2010 eingestellt und auf mangelnde Wirtschaftlichkeit und lediglich 30 000 Haushalte, die Das Erste über Hotbird 8 empfangen hätten, verwiesen. Gegenüber DIGITAL FERNSEHEN war von Einsparungen im größeren sechsstelligen Bereich die Rede. Nach öffentlicher Kritik war die Satellitenverbreitung wieder aufgenommen, zum 30. März allerdings erneut unter Verweis auf Kosten gestoppt worden (DF berichtete).
Nach einer durch die „Bild“-Zeitung entfachten öffentlichen Diskussion war seinerzeit auch der Satellitenbetreiber SES in die Bresche gesprungen und hatte über seine Tochter World Skies Kapazitäten auf NSS-12 (57 Grad Ost) für die ARD bereitgestellt. Der Satellit deckt auch die Region Afghanistan ab (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Der Sprecher des Satellitenbetreibers bestätigte gegenüber DIGITAL FERNSEHEN, dass die Kosten für die neuerliche Übertragung von der ARD übernommen werden. Vertreter der öffentlich-rechtlichen Anstalt hatten die Kosten zuletzt auf 32 000 Euro monatlich beziffert. Das Erste sendet auf Eutelsat Hotbird (13 Grad Ost) auf der Frequenz 11,541 GHz mit vertikaler Polarisation und einer Symbolrate von 22 000 MSym/s. [ar/js]
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