Das geplante europäische Satellitensystem Galileo soll von Deutschland und Italien aus gesteuert werden. Das deutsch-italienische Gemeinschaftsunternehmen Spaceopal unterzeichnet am Montag in Brüssel einen entsprechenden Vertrag mit der Europäischen Weltraumagentur ESA.
Spaceopal gehört einer Tochter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der auf Satellitendienste spezialisierten Telespazio aus Rom. Der Vertrag hat laut EU einen Umfang von insgesamt knapp 200 Millionen Euro. „Die Verträge sollen am Montagabend mit ESA und EU unterschrieben werden“, bestätigte ein DLR-Sprecher dem „Handelsblatt“ am Montag.
Dem Vertrag gingen laut dem Bericht zweieinhalb Jahre Verhandlungen der Industrie mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA voraus. Die ESA will im zweiten Quartal nächsten Jahres mit dem Start der insgesamt 30 Satelliten beginnen. Zwei Jahre später soll der Navigationsdienst zur Verfügung stehen. 2016 soll das System laut „Handelsblatt“ komplett sein. Galileo soll laut seinen Entwicklern genauer als der US-amerikanische Konkurrent GPS sein und komplett unter ziviler Kontrolle stehen.
Wie teuer Galileo bis zu seiner Fertigstellung wird, ist noch unklar. Anfang Oktober räumte die Bundesregierung ein, dass die Kosten für die Steuerzahler weit höher sein dürften als geplant (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Statt der bislang kalkulierten 3,4 Milliarden Euro wird derzeit von über fünf Milliarden Euro gesprochen. [mw]
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