Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) stärkt laut eigenen Aussagen gemeinsam mit den Anbietern das lokale Fernsehen im Freistaat. In einigen Regionen ist daher jetzt ein Transponderwechsel nötig.
Der Fernsehausschuss der BLM hatte gestern im Medienrat einstimmig eine neue Aufteilung für die Verbreitung via Satellit empfohlen. So sollen zum 1. Juli die 14 Lokal-TV-Programme nicht mehr über zwei, sondern nur noch über einen Satellitentransponder laufen. Durch die dadurch eingesparten Kosten wolle man in die Qualität der Inhalte investieren und in vollem Umfang dem lokalen Fernsehen zugute kommen lassen.
BLM-Präsident Siegfried Schneider kommentierte: „Die Lokal-TV-Branche steht aufgrund von Globalisierung und Digitalisierung, und aktuell vor allem auch aufgrund der Pandemie, vor großen Herausforderungen. Um sich für die Zukunft gut aufzustellen, muss das Lokalfernsehen auf Lokalität, Qualität und Kooperation setzen. Denn am Ende entscheiden sich die Zuschauer immer für Inhalte. Deshalb stärkt die Reorganisation der Satellitenverbreitung unser lokales Fernsehen im Freistaat.“
Mit der Reduktion der Satellitenplätze sollen laut BLM neue inhaltliche Kooperationen und Programmangebote einhergehen. Diese sollen auf die geänderten Sendegebiete abgestimmt werden und etwa in Nachrichtenformaten das aktuelle Geschehen in den einzelnen Bezirken abbilden.
Nötige Transponderwechsel
Technisch soll die Satellitenreduktion jedoch einen Transponderwechsel bedingen: Die drei fränkischen Programme Franken Fernsehen, TV Oberfranken und TV Mainfranken sollen sich künftig einen Programmplatz mit der Bezeichnung „Franken plus HD“ teilen. TVA Ostbayern und Oberpfalz TV sollen künftig ebenfalls auf einem Programmplatz namens „OTVA HD“ senden.
Die Zusammenstellung aus Niederbayern TV Deggendorf-Straubing, Passau und Landshut soll indes unverändert unter der Programmbezeichung „Niederbayern TV HD“ bleiben. Laut BLM werden die drei besagten neuen Programmplätze derzeit mit einer Tafel auf dem verbleibenden Transponder angezeigt und sind dort ab dem 14. Juni als Bewegtbildangebot empfangbar. Dafür sei ein automatischer oder manueller Suchlauf erforderlich, der ab sofort durchgeführt werden könne.
Aus dem Regierungsbezirk Schwaben werden sich a.tv sowie allgäu.tv und Regio TV Schwaben zum Programm „a.tv HD“ zusammenschließen und auf dem bisherigen a.tv-Kanal laufen. Die Satellitenverbreitung für münchen.tv und tv.ingolstadt soll unverändert bleiben.
Neue Ära für das Regional Fernsehen Oberbayern
Für das Regional Fernsehen Oberbayern kündigt die BLM derweil eine neue Ära an. In einem Pilotprojekt soll für dieses Programm die Satellitenverbreitung eingestellt, die Verbreitung über das Internet jedoch forciert und ausgebaut werden.
Alle Lokal-TV-Programme sind über den Red Button über einen mit dem Internet verbundenen Smart TV (HbbTV) oder über das Lokal-TV-Protal empfangbar. Die bayerischen Lokal TV Angebote findet man künftig auf Transponder 23; ASTRA 1L; 19,2°Ost; 11.552 MHz; horizontale Polarisation; 22 MSym/s; 2/3.
Quelle: BLM
Bildquelle:
- blm: BLM