Der Pay-TV-Anbieter StarSat ist über 5 Grad Ost für ganz Arfrika mit 16 Transpondern präsent. Am 2. Oktober wurde der Sendebetrieb zwangsabgeschaltet.
Wie der Marketing-Manager von StarSat Jan Harmse gegenüber TechCentral, der führenden Website für Wirtschaftsnachrichten in Südafrika erklärte, hatte sich die Independent Communications Authority of South Africa (Icasa), sie ist Südafrikas Medienaufsichtsbehörde, am 2. Oktober 2024 kurz vor 9 Uhr Ortszeit, mit Hilfe der Polizei Zutritt zu den Räumlichkeiten der Pay-TV-Plattform StarSat in Johannesburg verschafft. Sie hatten die Sendeanlagen stillgelegt und beschlagnahmt. Die Folge: Bei den Abonnenten in Südafrika und in vielen weiteren Ländern Afrikas wurden die Bildschirme schwarz.
Sendeequipment demontiert und mitgenommen
Die Beamten der Medienbehörde Icasa haben das Sendeequipment demontiert und mitgenommen um zu verhindern, dass der Sendebetrieb wieder aufgenommen werden kann. Dabei ging es darum, die Verbreitung in allen afrikanischen Ländern zu unterbinden.
Laut der südafrikanischen Medienbehörde Icasa habe es die Mittergesellschaft von StarSat, On Digital Media (ODM) verabsäumt, rechtzeitig um eine Erneuerung ihrer Lizenz innerhalb des gesetzlich vorgegebenen Zeitraums anzusuchen.
Noch einen Tag zuvor, also am 1. Oktober, hatte ODM erklärt, dass es beabsichtige, die StarSat-Plattform weiter betreiben zu wollen. Weiter habe man bereits Gespräche mit der Icasa aufgenommen hatte, um Fragen zu den Betriebsparametern abzuklären. Dies sah man als Grundlage, um einen korrekten Antrag zur Lizenzverlängerung stellen zu können.
Die Behörde schien aber eine andere Sicht der Dinge zu haben und gibt an, StarSat rechtzeitig gewarnt zu haben. Nachdem der Pay-TV-Anbieter den Anordnungen der Icasa nicht nachgekommen sei, soll die Zwangsabschaltung unausweichlich gewesen sein.
War es schmutziger Konkurrenzkampf?
Tatsache ist, dass es bislang in Afrika zwei große Satelliten-Pay-TV-Plattformen gegeben hat. MultiChoice wurde 1994 gegründet, der ungeliebte Konkurrent StarSat erst 2010. Nachdem StarSat nun zwangsabgeschaltet wurde, genießt MultiChoice auf vielen afrikanischen Märkten eine Monopolstellung. MultiChoice gehört übrigens zur Canal+ Gruppe.
Wer ist von der Abschaltung betroffen?
Zunächst sind von der Zwangsabschaltung von StarSat hunderttausende Abonnenten in Südafrika betroffen. S können nun keine TV-Programme mehr empfangen. Unmittelbar betroffen sind zudem 200 StarSat-Mitarbeiter und für StarSat arbeitende Installationsbetriebe. Ein herber Schlag ist das Ende von StarSat auch für den Satellitenbetreiber SES. Schließlich hat StarSat auf dem auf 4,9 Grad Ost positionierten SES 5 insgesamt 16 Transponder gebucht, die nun nicht mehr gebraucht werden.
War StarSat bei uns empfangbar?
Sämtliche StarSat-Transponder auf 4,9 Grad Ost nutzen den Sub-Sahara-Beam, der bei uns leider nicht einmal mit sehr großen Antennen zu sehen ist. Damit ist es uns auch nicht möglich, weitere Entwicklungen rund um StarSat selbst überprüfen zu können.
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