Argentinischer Staat kontert teures Pay-TV mit Gratisplattform

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Die argentinische Regierung begegnet explodierenden Kosten für Bezahlfernsehen auf ganz eigene Art: Sie stellt Zuschauern künftig die wichtigsten Sender über eine kostenlose Satellitenplattform zur Verfügung

Wie das Branchenblatt „Variety“ am Dienstag (Ortszeit) berichtete, stellt die Regierung staatliche Mittel bereit, um der Bevölkerung einen flächendeckenden Zugang zu Informationsangeboten zu sichern. Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner sprach von einer Demokratisierung der Technologie für alle Schichten der Gesellschaft.

Das über staatliche Satelliten und 47 terrestrische Sendestandorte verbreitete Programmangebot erreicht laut Regierung 75 Prozent der 40,5 Millionen Argentinier und umfasst zunächst sieben öffentlich-rechtliche und private Sender wie Canal 7, Canal Encuentro, den Kinderkanal Paka Paka und die Newsableger C5N, CN23 und Telesur. Canal 9, Telefe, der Filmsender Incaa TV und weitere Konkurrenten sollen das Angebot mittelfristig auf 16 Programme erweitern.

De Kirchner begründete die staatlichen Milliardeninvestitionen mit massiv angestiegenen Kosten im Pay-TV-Bereich. Diese seien in den letzten Jahren um mehr als 300 Prozent gestiegen, ohne dass den Abonnenten im Gegenzug inhaltliche Verbesserungen geboten würden, kritisierte das Staatsoberhaupt.

Das Engagement besitzt auch einen politischen Beigeschmack: Die bürgerliche Oppositionspartei Unión Cívica Radical hatte der Präsidentin zuletzt vorgeworfen, mit ihrer Medienpolitik die Demokratie anzugreifen. Durch die staatliche Plattform kann de Kirchner mitkontrollieren, welche Nachrichteninhalte der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden. [ar]

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