Obwohl bis zur endgültigen Abschaltung der analogen Satellitensignale nur noch 12 Wochen Zeit bleibt und zahlreiche Informationskampagnen von Sendern, Herstellern und Medien die Zuschauer aufklären, haben noch immer knapp zwei Millionen Haushalte keine Maßnahmen zur Umrüstung ihrer Empfangsanlagen getroffen.
Zum Jahresende 2011 empfingen nur noch knapp 1,8 Millionen Satelliten-Haushalte ihr TV-Programm analog, wohingegen bereits 15,8 Millionen auf digital umgerüstet hatten. Das geht aus der aktuellen „TV Monitor“-Studie des Marktforschers TNS Infratest im Auftrag des Satellitenbetreibers Astra hervor. Die Zahlen seien zwar erfreulich, doch zum Aufatmen sei es noch zu früh, warnt die Deutsche TV-Plattform in einer Mitteilung am Mittwoch. Fast zwei Millionen Haushalte, bei denen der Bildschirm ab dem 30. April 2012 schwarz bleiben könnten, seien beunruhigend.
Über andere Empfangswege stellt sich das Problem nicht: Wer sein Programm über breitbandige Telefonnetz wie IPTV empfängt, bezieht schon immer digitales Fernsehen. Das terrestrische Antennenfernsehen ist seit 2008 mit der Einführung von DVB-T ebenfalls komplett digitalisiert. Lediglich im Kabel ist der Anteil der Analogzuschauer noch größer. Hier empfangen lediglich 46 Prozent der Haushalte ihr Programm digital. Die großen Kabelnetzbetreiber wollen bis auf weiteres auch an der analogen Parallelverbreitung festhalten.
Die Bilanz der bisherigen Umstellung ist gut. Doch nun gelte es, die verbleibenden 1,8 Millionen der Haushalte zu erreichen – und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Seit Ende Januar werden bereits verstärkt Kampagnen von öffentlich-rechtlichen wie privaten TV-Sendern gefahren. Die Informations-Trailer und redaktionelle Aufklärungs-Laufbänder werden regelmäßig im Programm platziert, um die betreffenden Zuschauer endlich dazu zu animieren, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Bekannt dürfte die nahende Analogabschaltung auf jeden Fall sein.
Handel und Handwerk dürfen mit dem Näherrücken des Stichtags noch einmal eine hohe Konjuktur erwarten, wenn Hunderttausende, die bisher nicht gehandelt haben, noch kurz vor knapp nach einer schnellen Lösung suchen, so die TV-Plattform. Doch der Umsatz steigt nicht von allein, die Kunden müssen in die Läden gelockt werden. Genau darin sieht die Initiative in den nächsten Wochen die Aufgabe aller Beteiligten: Animieren und Informieren.
Sich schnell mit dem Wechsel auseinanderzusetzen, liegt auch im Interesse der TV-Zuschauer. Noch kann mit der vollen Bandbreite an Geräten und Serviceleistungen gerechnet werden. Für Hilfe bei der Installation sieht es dagegen schon eng aus, denn der eisige Winter erschwert auch die Arbeit der Fachkräfte auf dem Dach.
Die deutsche TV-Plattform ist ein Zusammenschluss von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern, Geräteherstellern, Infrastrukturbetreibern, Service- und Technik-Providern, Forschungsinstitutionen und Behörden sowie anderen Unternehmen, die sich mit digitalen Medien befassen. Sie haben sich dem Ziel verschrieben, die Einführung von digitalen Technologien auf Grundlage offener Standards zu unterstützen.
Der Auerbach-Verlag als Herausgeber von DIGITALFERNSEHEN.de informiert Sie im Rahmen der Initiative „Digital-TV Jetzt!“ gemeinsam mit den Partnern Astra, Loewe und Televés umfassend über den digitalen Umstieg.[fm]
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