Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia trägt seine Satellitenplattform Arena Sat rund fünf Jahre nach dem Start im Oktober 2005 zu Grabe. Am morgigen Donnerstag endet die Freischaltung der zuletzt 27 Spartenkanäle für die Abonnenten.
Eine echte Einschränkung der Programmvielfalt via Satellit bedeutet das Aus von Arena Sat nicht. Die angebotenen Spartenkanäle wie TNT Film, Sat 1 Comedy, AXN oder Eurosport 2 sind über den größeren Konkurrenten Sky in dessen „Sky Welt“- und „Sky Welt Extra“-Paketen verfügbar. Auch die meisten Kabelnetzer verbreiten über ihre Digitalbouquets nahezu sämtliche bisherigen Arena-Sat-Sender.
Die Liberty-Global-Tochter Unitymedia hatte das Aus in einer früherenMitteilung mit der „Konzentration auf das Kerngeschäft Kabel“ begründet. Tatsächlich war Arena Sat nach dem Erwerb der Übertragungsrechte für dieFußball-Bundesliga-Spielzeiten 2006 bis 2009 finanziell nie auf einengrünen Zweig gekommen und hatte nach Medienberichten dreistellige Millionenverlusteeingefahren. Nach dem Verlust des Zugpferds Fußball waren dieKundenzahlen dann massiv eingebrochen.
Die Pressestelle von Unitymedia legte am Donnerstagnachmittaggegenüber DIGITAL FERNSEHEN Wert auf die Feststellung, dass Arena Sat für das Unternehmen in der Gesamtbetrachtung „kein Verlustgeschäft“ gewesen sei. Für eine Refinanzierung wären nach Unitymedia-Angaben 2,5 Millionen Abonnenten nötig gewesen – selbst in Spitzenzeiten waren es aber nur 1,1 Millionen, Ende März 2010 nur noch 51 000.
Im Sommer 2007 hatte Arena Sat die Bundesliga-Rechte wegen kartellrechtlicher Probleme als Unterlizenz an Premiere weitergegeben und war aus der Produktion eigener Spielberichte ausgestiegen.
Arena-Sat-Abonnenten könnten ihren Receiver behalten, auch wenn essich um ein Mietgerät handele, betonte die Plattform. Das Gerät bleibe“voll funktionsfähig“ und könne weiterhin für den Empfang allerFree-TV-Sender genutzt werden. Auch sei eine Kündigung durch die Kundennicht erforderlich. Sonderdienste wie die Videothek „Arena Sat Movies“oder der „Playboy Cyberclub“ würden ebenfalls automatisch auslaufen,hieß es.
Die Plattform bleibt für nachträglich auftretende Rechnungsfragenoder ähnliche Anliegen auch nach ihrer Abschaltung telefonischerreichbar. Unitymedia verwies auf die kostenpflichtige Hotline01805-5122 (14 Cent/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk höher).
Update 30. September, 16.57 Uhr: Stellungnahme der Pressestelle von Unitymedia im dritten Absatz ergänzt[ar]
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