Auf den Tag genau 30 Jahre nach dem ersten Flug eines amerikanischen Space Shuttle ins Weltall haben die Raumgleiter ihre letzte Ruhestätte auf der Erde gefunden.
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa wollte passend zum Jubiläum am Dienstagabend bekanntgeben, welche Museen die Orbiter künftig ausstellen dürfen. Mehr als 20 Einrichtungen in den USA hatten bis zuletzt um die Discovery, Endeavour und Atlantis gekämpft, die im Sommer ausrangiert und zu Ausstellungsstücken werden. Auch der Prototyp Enterprise, der es nie ins All schaffte, war begehrt.
Im ganzen Land erwarteten die wetteifernden Museen mit großer Spannung den Auftritt des Nasa-Chefs Charles Bolden am Nachmittag (Ortszeit) im Kennedy Space Center in Florida, wo er die Entscheidung der Behörde kundtun wollte. Schon vorher als Gewinner war nur die Hauptstadt Washington bestimmt, deren staatliches Luft- und Raumfahrtmuseum bereits die Discovery versprochen worden war.
Zu den weiteren Favoriten gehörte das Space Center in Florida selbst, weil von dort die Shuttle stets zu ihren Flügen starteten. Das See-, Luft- und Raumfahrtmuseum Intrepid im New Yorker Stadtteil Manhattan sowie das nationale Luftwaffen-Museum in Dayton (Ohio) durften sich ebenfalls größere Hoffnungen machen, weil sie schon heute zahlreiche Touristen anziehen. Die Nasa möchte ihre Shuttle einem möglichst breiten Publikum zugänglich machen.
Doch auch andere Museen waren mehr als Außenseiter, so zum Beispiel das Flugmuseum in Seattle (Bundesstaat Washington). Die Stadt war lange das Hauptquartier des Flugzeugbauers Boeing, der maßgeblich an der Shuttle-Entwicklung beteiligt war. Die Einrichtung hat bereits vorauseilend eine teure Ausstellungshalle gebaut.
Die Nasa verlangt zwar für die Shuttle keinen Kaufpreis – kostenlos ist die Anschaffung für die Museen jedoch ganz und gar nicht. Fast 29 Millionen Dollar (gut 20 Millionen Euro) berechnet die Behörde für die Aufbereitung und den Transport der Raumfähren. Die Lieferung steht für das kommende Jahr an.
Die Discovery hatte bereits vor wenigen Wochen ihren Abschiedsflug absolviert, die letzte Mission der Endeavour soll am 29. April beginnen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Den endgültigen Schlusspunkt für das Shuttle-Programm setzt die Atlantis, die im Juli von ihrer letzten Mission zurückkehren soll. [dpa/ar]
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