Zur IFA 1985, also vor 25 Jahren, kamen die ersten Satelliten-Receiver für den individuellen Empfang von TV- und Radioprogrammen auf den Markt.
Was anfänglich exotisch anmutete, hat sich bis heute zu einemÜbertragungsweg entwickelt, der von rund 43 Prozent (16,2 Mio.) derdeutschen Haushalte für den Empfang von Radio- und TV-Programmen genutztwird, erinnerte die Gesellschaft für Unterhaltungs- undKommunikationselektronik (GFU) am Montag in einer Presseaussendung.
Die geostationär im Weltall positionierten Satelliten verteilen dieProgramme aus 36.000 Kilometern Höhe. Waren anfangs zum Empfang nochgroße Parabolantennen nötig, so genügen heute beinahe handliche Modelle:Der Einzelempfang funktioniert bereits mit Antennenspiegeln ab 35Zentimeter Durchmesser. Satelliten versorgen aber nicht nur einzelneHaushalte. Über professionelle Empfangsanlagen, Kopfstationen genannt,speisen sie auch die Kabelnetze.
Satellitensysteme bieten zudem die größte Programmvielfalt, wie die GFUbetont. So stellen aktuell beispielsweise die Astra-Satelliten 348deutschsprachige und insgesamt 1.723 Programme in Deutschland zurAuswahl. Die Eutelsat-Flotte überträgt für Deutschland betrachtet 105deutschsprachige und insgesamt 3 662 Programme. Europaweit versorgt dasSatelliten-System des Betreibers SES-Astra 125 Millionen TV-Haushalte,davon 57 Millionen direkt und 68 Millionen über die Kabelnetze undEutelsat versorgt in Europa über 120 Millionen Satelliten- undKabelhaushalte.
Was 1985 mit analogem Empfang begann, wird seit 1995 schrittweisedigitalisiert. Zum Jahreswechsel 2009/2010 waren 75 Prozent oder 12,1Millionen der 16,2 Millionen Satelliten-Haushalte in Deutschland bereitsauf den digitalen Empfang umgestiegen. Der Satellit entwickelte sich soin den letzten Jahren zum Motor der Digitalisierung derÜbertragungswege. Mit dem 30. April 2012 ist das Ende der analogenÜbertragung bereits festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt werden die letztenanalogen Programme abgeschaltet.
Satelliten bewährten sich auch als Pioniere bei der Einführung des hochauflösenden Fernsehens HDTV. Bereits mehr als 100 HDTV-Programme werdenüber Astra europaweit ausgestrahlt, über Eutelsat sind es 155. HDTV istnach GFU-Auffassung längst bei den Zuschauern angekommen. Das bewiesendie Verkaufszahlen von HDTV-tauglichen TV-Geräten und Set-Top-Boxen.Ende 2010 rechneten die Marktforscher in deutschen Haushalten mit einerAusstattung von mehr als 29 Millionen TV-Geräten mit HD-fähigenDisplays, davon rund 17 Millionen mit integriertem HDTV-Empfänger odermit einer HDTV Set-Top-Box. [ar]
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