Der neugegründete Radio-Veranstalter PRD – Privates Radio Deutschland will über DAB Plus ein völlig neues Radio-Angebot aufbauen. An Stelle regionaler Sender sollen künftig ähnlich wie im Fernsehen deutschlandweite, zielgruppenspezifische Kanäle verbreitet werden. Von den Medienanstalten erwartet man einen Anstoß für einen zweiten nationalen DAB-Plus-Mux.
PRD – Privates Radio Deutschland GmbH lautet der Name eines neu gegründeten Radio-Veranstalters. Dieser plant, mit neuen Special-Interest-Programmen ein nationales Angebot an privaten Radioprogrammen aufzubauen. Als Verbreitungsweg setzt das Unternehmen dabei auf den Standard DAB Plus, über den bereits ein bundesweiter Digitalradio-Multiplex betrieben wird.
Aus diesem Grund hat sich die Gesellschaft nun in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK), Jürgen Brautmeier, gewandt, mit der Bitte, das Verfahren für die Ausschreibung eines zweiten deutschlandweiten DAB-Plus-Multiplexes anzustoßen. Der Veranstalter betrachtet DAB Plus dabei keineswegs als einen „natürlichen Vorteil“, sondern zunächst einmal als ein „notwendiges Übel“, welches sich erst rechnen werde, sobald die Marktdurchdringung des neuen Übertragungsstandards groß genug ist.
Das geplante Programm soll dabei mit verschiedenen Kanälen auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten sein. An Stelle der regionalspezifischen Radioprogramme sollen so – ähnlich wie beim Fernsehen – zielgruppenspezifische Sender treten, die dafür national Senden. Durch neue Programme, die über UKW nicht verfügbar sind, könnte DAB Plus auch für den Endverbraucher attraktiver werden, so die Argumentation von PRD. Die digitale Technologie allein würde ohne besondere Inhalte zu wenige Anreize schaffen, um die Kunden zum Umstieg zu bewegen. [ps]
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