Als erstes Land hatte Norwegen bei der Digitalisierung im Hörfunk ernst gemacht und mit der UKW-Abschaltung begonnen. Eine Entscheidung, die innerhalb des Landes umstritten ist und nun zum Wahlkampfthema werden könnte.
In Deutschland tobt der Streit um die Zukunft des Radios und die Frage DAB Plus oder UKW weiter, in Österreich wurde der Regelbetrieb von DAB Plus für 2018 angekündigt. Wesentlich weiter ist da schon Norwegen, das als erstes Land das Ende von UKW am 11. Januar eingeleitet hat und künftig voll auf den digitalen Radiostandard setzt. Doch könnte diese Entscheidung nur von kurzer Dauer sein, denn in den anstehenden Parlamentswahlen wird die UKW-Abschaltung zu einem Wahlkampfthema, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
Der Wechsel auf DAB Plus ist im skandinavischen Staat nicht unumstritten. So hatte sich laut einer Umfrage der überwiegende Teil der Bevölkerung gegen die Umstellung auf Digitalradio ausgesprochen. Vor allem die bisher unzureichende Verbreitung von entsprechenden Empfangsgeräten in den Haushalten und Autos ist für die Ablehnung verantwortlich.
Diese Unzufriedenheit wollen sich nun auch einige Politiker zu Nutze machen. Laut „Süddeutscher Zeitung“ hatten sich bereits im Dezember die Grünen, die Zentrumspartei und die in der Regierung sitzende Fortschrittspartei für einen Aufschub der UKW-Abschaltung ausgesprochen. Als weitere Gründe werden dabei hohe Kosten für die Verbraucher, steigender Elektroschrott aus nutzlosen UKW-Radios sowie die Unsicherheit als DAB-Pionier angeführt. [buhl]
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