Ist 5G die Zukunft des Radios? Das WorldDAB-Konsortium warnt in einem Statement davor DABplus lediglich als Brücken-Technologie zu betrachten.
Die Nutzung von Mobilfunknetzen für Digitalfunk wird regelmäßig als Alternative zu Investitionen in DABplus vorgeschlagen, wobei der künftige Übertragungsstandard 5G als Technologie zur Überwindung von Kapazitäts- und Abdeckungsproblemen angesehen wird. Der Weltverband WorldDAB hat dazu einen kritischen Artikel veröffentlicht.
Es gäbe natürlich „keinen technischen Grund, warum Digitalfunk nicht über Mobilfunknetze verbreitet werden kann“, sagt Saul Friedner von LS Telcom. Problematisch wird es beim kommerziellen Einsatz. Übertragungstechnisch würde ein wesentlich dichteres Netz an Sendemasten als bei einer DABplus-Versorgung benötigt, welches mit kleineren Zellen dann zwar höhere Geschwindigkeiten liefern kann. Der springende Punkt ist jedoch ein anderer.
Während der DABplus unabhängig der Abrufzahlen stabil funktioniert, müsste das Mobilfunknetz eine riesige Kapazität bieten, um Spitzenzeiten auszuhalten. Damit würde ein wichtiger Aspekt des Hörfunks wegfallen: Die Zuverlässigkeit. Fiedler rechnet weiter vor, dass wenn 5G eine ernsthafte Alternative zum Rundfunk werden soll, große Summen fließen müssten – und die wollen weder Sender (für die technische Infrastruktur) noch Hörer (für erhöhtes Datenvolumen) übernehmen. [jk]
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