
Erst rund um das Jahresende 2024 mussten wir über das Ende des österreichischen Kurzwellenzentrums Moosbrunn berichten. Jetzt droht der nächsten mächtigen Kurzwellen-Sendeanlage der Abriss.
Um welche Anlage geht es?
Es geht um die mächtige Kurzwellen-Sendeanlage im slowakischen Rimavská Sobota. Sie befindet sich etwa in der Mitte der Ost-West-Ausdehnung der Slowakei in der Nähe ungarischen Grenze.
Sendeanlage Rimavská Sobota im Detail
Die Anfänge der Sendeanlage Rimavská Sobota gehen auf das Jahr 1952 zurück. Anfänglich wurde hier nur ein Mittelwellensender errichtet. Ab 1956 kam die Kurzwelle dazu. So, wie man die Anlage heute kennt, stammt sie aus den Jahren 1982 und 1983. Damals wurde die Sendeanlage mit russischer Hilfe erheblich erweitert. Es wurden mehrere Vorhangantennen errichten, die zwischen Türmen von 90, 160 und 169 m Höhe gespannt wurden. Weiter wurden vier 250 kW starke Sender installiert, die im Frequenzbereich zwischen 5 und 22 MHz arbeiten konnten. Über diese Anlage waren die Kurzwellensendungen des damals noch tschechoslowakischen Auslandsrundfunks in der ganzen Welt zu hören.
Während der frühen 1980er-Jahre wurde auch die Mittelwellen-Anlage modernisiert. In diesem Zug entstand die weltweit erste Anlage, bei der über nur einen einzigen Sendemast gleichzeitig auf drei Mittelwellen-Frequenzen ausgestrahlt werden konnte.
Gibt es noch slowakische Kurzwellensendungen?
Nach der Teilung der Tschechoslowakei wurde die Anlage Rimavská Sobota zunächst von den Auslandsdiensten beider Staaten weiter genutzt. Radio Slowakei International wurde das erste Mal am 1. Juli 2006 eingestellt. Nach zahlreichen Hörerprotesten wurde der Sendebetrieb aber noch einmal vom 29. Oktober 2006 bis zum 1. Januar 2011 aufgenommen. Von 2004 bis 2006 nutzte auch Radio Budapest aus Ungarn diese Anlage. Radio Prag International beendete diese Ausstrahlungen mit 31. Januar 2011. Seit damals schweigt die Kurzwelle in Rimavská Sobota.
Wann erfolgt der Abriss?
Der Abriss der gesamten Antennenanlage an der Station Rimavská Sobota soll bis Juli 2025 erfolgen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. In diesem Zusammenhang sollen nicht nur die Antennen für die Kurzwelle, sondern auch für die Mittelwelle abgebaut werden.
Zum Einen stehen die Kurzwellenantennen nun seit 14 Jahren ungenutzt in der Gegend rum. Zum Anderen will der Sendernetzbetreiber Towercom damit auch den lebensgefährlichen illegalen Besteigungen der Türme ein Ende setzen, die sich während der letzten Zeit gehäuft haben.
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