Die rund 2 700 Webradios in Deutschland scheinen für die Werbeindustrie zunehmend attraktiver zu werden. Die Netto-Werbeeinnahmen der deutschen Internetradios betrugen 2009 rund 8,8 Millionen Euro. In den nächsten Jahren hofft die Branche auf weiter steigendes Interesse.
Nach einer Goldmedia-Prognose werden sich bis 2014 die Netto-Werbeeinnahmen der deutschen Webradios auf rund 28,5 Millionen Euro verdreifachen. Dabei spielen UKW-Sender weiterhin eine sehr wichtige Rolle. Mehr als zwei Drittel des Werbeumsatzes im Jahr 2009 bei den Webradioangeboten wurde durch UKW-Sender erzielt. An der Studie nahmen alle deutschen Webradioanbieter teil. Dabei wurde deutlich, dass die Monetarisierung immer besser zu funktionieren scheint. Immerhin 27 Prozent der befragten deutschen Webradiobetreiber zeigten sich laut Webradiomonitor 2010 mit der Rentabilität ihrer Angebote zufrieden, 2009 waren es erst 19 Prozent.
Laut der Studie sind die UKW-Sender (ca. 490 Simulcast-Sender/Online-UKW-Submarken) auch im Web eindeutig vorn. Sie erwirtschafteten 2009 69 Prozent des Umsatzes, nur 31 Prozent der Einnahmen stammen von den rund 2 200 Online-Only-Sendern. Die starken UKW-Radio-Marken sind auch im Internet erfolgreich, sie nutzen das Web konsequent zur Profilierung und Erweiterung ihrer Markenpräsenz. Für die Refinanzierung ihrer Webradios setzen die Anbieter vor allem auf die Form der klassischen Displaywerbung: Rund 74 Prozent aller Veranstalter nutzen solche grafische Onlinewerbung. Spotwerbung – in den Onlinestream integrierte Hörfunkspots – wird mit 37 Prozent am zweithäufigsten eingesetzt. Es folgen mit vergleichbaren Anteilen Sponsoring (35 Prozent), Suchwortvermarktung (33 Prozent) und Affiliate Marketing (32 Prozent) – Mehrfachnennungen waren hier möglich.
Nach Meinung der Webradioanbieter ist Spotwerbung mit 65 Prozent die Werbeform mit dem besten Entwicklungspotenzial. 2009 wurde durch Spotwerbung ein Umsatzanteil von 26 Prozent erzielt. Mit etwa drei Vierteln generierte klassische Online-Werbung, insbesondere Display- und Bannerwerbung, den größten Anteil am Umsatzkuchen. Insgesamt sind die Einnahmen aus der Onlinewerbung mit unter zwei Prozent sehr gering. Goldmedia rechnet jedoch bis 2014 mit einem Umsatzanstieg um durchschnittlich 26 Prozent pro Jahr (CAGR) auf 28,5 Millionen Euro. [mw]
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