NDR beendet Zusammenarbeit mit WDR 5: Sendungen fallen weg

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2021 ändert sich beim Radiosender WDR 5 durch den Ausstieg des NDR Einiges: Manche Sendungen bekommen ein neues Konzept, andere entfallen.

WDR 5 ändert sein Programm: 2021 soll es mehr aktuelle Informationen in der Nacht und Neuerungen bei den Traditionssendungen „Mittagsecho“ und „Echo des Tages“ geben. Außerdem soll es mehr Sendeplätze für hochwertige Features und Dokumentationen geben.

Hintergrund für die Programmänderungen sei die Beendigung einer langjährigen Zusammenarbeit des WDR mit dem Norddeutschen Rundfunk. Dieser hatte den WDR darüber informiert, dass er sich wegen notwendiger Sparmaßnahmen im kommenden Jahr aus einigen Kooperationen zurückziehen werde. Darunter sei auch das historische Kalenderblatt „Zeitzeichen“, das der Westdeutsche Rundfunk weiter produzieren und wie gewohnt ausstrahlen will.

Um den finanziellen Mehraufwand im WDR 5 Tagesprogramm beim „Mittagsecho“, „Echo des Tages“ und „Zeitzeichen“ zu leisten, sollen auch weitere Sendungen entfallen. Dazu gehören die „Funkhausgespräche“ und die „Polit-WG“. Nach mehr als 40 Jahren auf Sendung trifft der Bannstrahl auch „Berichte von heute“. Die letzte Ausgabe wird am 30. Dezember ausgestrahlt. Seit 1979 hatten die beiden Rundfunkanstalten das Publikum werktags mit diesen Worten begrüßt: „Es ist 23.30 Uhr. Hier sind der Norddeutsche und der Westdeutsche Rundfunk.“ Die Reihenfolge der Sender wechselt je nach Federführung jede Woche. Danach folgen die Erkennungsmelodie „Wade in the Water“ des Ramsey Lewis Trio, der Name der Sendung und 30 Minuten Informationen.

„Man nennt das wohl aus der Not eine Tugend machen“, so Valerie Weber, WDR-Programmdirektorin. „Durch den Ausstieg des NDR aus der jahrzehntelangen Kooperation haben wir nochmal genau hingeschaut: Was trauen wir uns finanziell auch alleine zu, was machen wir künftig in Kooperation mit anderen ARD-Wellen, und was ist das Alleinstellungs­merkmal von WDR 5.“ Man wolle künftig stärker die „Perspektive aus Nordrhein-Westfalen“ berücksichtigen, so Weber weiter.

Neue Konzepte

Die traditionsreichen Informationssendungen „Mittagsecho“ und „Echo des Tages“ sollen weiterhin – mit neuem Konzept – über die tagesaktuellen Ereignisse berichten. Dazu wolle man das „Mittagsecho“ um ein 20-minütiges Feature mit vertiefenden Informationen ergänzen.

Mit der Übernahme der neuen ARD Infonacht des NDR will WDR 5 den Hörern zudem ab 23 Uhr mehr Aktualität bieten. So sollen hochwertige Features mehr Sendezeit bekommen. Mit der Audio-Ausgabe des Magazins „Sport inside“ sollen künftig am Samstagabend investigative Sport-Berichte zu hören sein.

Maischbergers Podcast bei WDR 5

Am Sonntagabend sollen ab 2021 längere Features und Reportagen der ARD-Auslandskorrespondenten gesendet werden. Neu ist auch ein Sendeplatz für Interviews am Sonntagnachmittag. Den Anfang macht Sandra Maischberger mit der ersten Staffel ihres Podcasts.

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3 Kommentare im Forum
  1. Erstaunlich, dass es für den NDR offenbar billiger ist, eine eigene Sendung zu produzieren, als mit dem WDR weiter zusammenzuarbeiten. Die betroffenen Sendungen wären m. E. auch für andere ARD-Rundfunkanstalten interessant, da sie nicht regional sind (v.a. die Berichte von heute und das Zeitzeichen).
  2. Ja, formal wären diese Sendungen interessant und wertvoll auch für andere Anstalten. Sie passen dort aber offenbar nicht ins Konzept - nicht erst seit heute. Dass "Zeitzeichen" durfte z.B. ein einziges mal vom MDR ausgestrahlt worden sein, und zwar nicht "von oben" geplant, sondern, als Jörg Wagner 1994 das bitterböse Zeitzeichen vom 1.3.1994 über den MDR (!!!) nachträglich in seiner damaligen Mediensendung auf MDR Sputnik sendete. So radikal mit dem MDR, seinem Sumpf und seiner Programmqualität hatte nie zuvor jemand abgerechnet. Klaus Menzel hatte es gewagt. Für "Kollegenschelte" war das allerschärfste Kategorie. Zitat daraus: "Und was den Hörfunk dieses Senders angeht, wird, nach Aussagen eines MDR-Redakteurs, schon mal mit - Zitat - "einem Verblödungskoeffiziente 8 gearbeitet, wo 1 oder 2 doch auch gereicht hätten." Ich habe manches mal bedauert, dass Sendungen eingestellt wurden, statt von anderen Anstalten übernommen und somit nicht nur in ihrer Existenz gesichert, sondern auch für eine Erhöhung der Programmqualität bei den anderen Anstalten nützlich gewesen zu wären. "Weitwinkel" von Bayern 2 oder "Taktlos" von BR Klassik waren solche Fälle. Und die Musikkultur der NDR-"Nachtclub"-Redaktion, die nun auf die Hälfte ausgedünnt und ins DAB-Exil abgeschoben wird, hätte auch gut einer komplett umgebauten Popwelle des MDR Leben einhauchen können. Aber es soll ja mit Verblödungskoeffizienten 8...
  3. Das ist doch einfach die Frechheit schlechthin. Da erzählt man, unter anderem unser Bratwurst Tom, wenn die Gebührenerhöhung nicht kommt, dann müsse man das Programm zusammenschneiden. Und dann lässt man solche Synergie Effekte liegen, beschwert sich aber super gern über Politiker in Sachsen Anhalt oder die CDU, die sagen, Schluss mit diesem System. Tom Buhrow bekommt mittlerweile 400.000 Euro pro Jahr und ist damit der bestbezahlteste Intendant der deutschen ÖR, kann mir hier irgendwer erklären mit welchem Recht? Und das reicht ihm nicht, nein er muss noch für 10.000 Euro plus Spesen auf Veranstaltungen auftreten. Farewell Dinner für Ex US-Botschafter, Atlantikbrücken Veranstaltungen, der Buhrow füllt seine Schatzkiste kontinuierlich, ohne Rücksicht auf Verluste.
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